Lettland
Mikelis Fišers
What Can Go Wrong
Komissarin: Daiga Rudzate
Kuratorin: Inga Šteimane
Ort: Arsenale
Was schief gehen kann, geht schief – so lässt sich kurz Murphys Gesetz erklären. Spielt darauf der Titel des lettischen Pavillon „Was schief gehen kann“ an? Mikelis Firsers (1970) lässt es offen, man könne es als Überraschung, Frage oder in geschichtlicher Perspektive interpretieren, heißt es im Pressetext. Schief geht jedenfalls in den Szenen, die Mikelis Fisers als Holzdrucke im Pavillon ausstellt, so ziemlich alles. Der Pavillon im Arsenale ist verdunkelt, man wandelt durch ein Höllenkabinett, in dem mythologische Gestalten mit Aliens zusammentreffen, die meist für Menschen bedrohliche Aktionen durchführen. Da wird ein „überqualifizierter Raketenspezialist“ vor einer Stufenpyramide in einer historischen Mayastadt in Mexiko exekutiert, an ihren Händen aufgehängte Männer als Samenspender von Aliens gemolken oder Musiker zum Stuhlgang auf der Bühne gezwungen. „Sterilisierte Meerjungfrauen“ werden von Depressionen geheilt, buddhistische Mönche unterrichten abtrünnige Reptilien in Meditation und die letzten Yeties protestieren gegen CO-Emissionen neben der Chinesischen Mauer. An der Wand daneben hängt ein riesiges, abstraktes Bild wie in einer Altarsituation. Es ist sechseckig und sei ein Gegengewicht gegen all die Schrecklichkeiten, hatte Fisers im Vorfeld erklärt. Der Titel „Breakthrough. Farewell to Selfness“ lässt allerdings auch eher düstere Assoziationen zu, zumal man dahinter einen völlig verdunkelten Raum betritt, in dem eine Szene als leuchtende Silhouetten aufgebaut ist: ein Alien trägt einen leblosen Frauenkörper zu einem Baum. Dessen Äste sind mit Händen ausgestattet, die bereits auf die Frau zugreifen. Einige Hände halten Messer.
Ausgangsmaterial all dieser…