Claudia Posca
Lee Ufan – Interconnection
Skulpturen – Bilder – Zeichnungen
m Bochum, 27.10.2000 – 21.2.2001
“Wo alles ausgemalt und ausgesprochen wird, bleibt kein Raum für das Unbekannte” schrieb Daisetz T. Suzuki Ende der 50er Jahre in “ZEN und die Kultur Japans”, nicht wissend, dass er mit dieser ebenso lapidaren wie essentiellen Feststellung nicht nur das japanische Kurzgedicht Haiku in seinem Wesen pointiert charakterisiert, sondern zugleich eine Vision auf den Weg geschickt hatte, wie sie heute zu einer wunderbaren Ausstellung des gebürtigen Koreaners Lee Ufan in “m Bochum” besser nicht hätte passen könnte: Hier nämlich am traditionellen Ort konkreter Kunst mit der unmittelbar benachbarten, Max Imdahl gewidmeten, “Situation Kunst” im Schlosspark Weitmar sind für knapp vier Monate Bilder, Zeichnungen und Skulpturen zu sehen, mit denen die “Kunst der Andeutung” konkrete Gestalt gewinnt ohne Offenheit zu verlieren.
Es ist die fünfte Ausstellung, die “m Bochum” dem 1936 in Korea geborenen, 1956 nach Japan übersiedelten und heute vielreisenden Künstler gewidmet hat, der sich als “solitary man with no place to rest” empfindet. “Koreans see me as being Japanized, the Japanese see me as being fundamentally Korean, and when I go to Europe, people set me aside as an Oriental. I see my-self, like a ping-pong ball, always being pushed back and force, neither side willing to accept me as an insider.”
Gleichwohl sind Werke Lee Ufans, der zu den wichtigsten Künstlern Asiens zählt, in den bedeutendsten und größten Sammlungen weltweit präsent.
Und das nicht ohne Grund. Denn wie Lee Ufan etwa einem einzigen, kurzen Pinselzug auf weiß…