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Ausstellungen: Köln · von Ann-Katrin Günzel · S. 279 - 279
Ausstellungen: Köln , 2010

Ann-Katrin Günzel
Lecture Performance

Kölnischer Kunstverein, 23.10. – 20.12.2009

Der Kölnische Kunstverein zeigt mit der Gruppenausstellung Lecture Performance Positionen eines Genres der zeitgenössischen Kunst, das hierzulande bisher wenig bekannt ist. Als Unterkategorie der Performance Art ist die lecture Performance eine künstlerische Ausdrucksform, die am Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und Kunst resp. zwischen akademischem Vortrag und performativem Akt angesiedelt ist. Sie kommentiert damit unsere Wissensgesellschaft. Statt das Werk als fertiges Resultat anzusehen, steht die Praxis des Forschens und der Untersuchung im Vordergrund der künstlerischen Arbeit. Die offene Struktur der Aufführung ist dabei maßgeblich. Es handelt sich um einen Prozeß, innerhalb dessen der Künstler erläuternd auf sein Werk eingeht und es zwischen Präsentation und Kommunikation mit dem Publikum stellt. Als (Re)Präsentations­form künstlerischer Positionen bereits am Ende des 18. Jhds. im Rahmen wissenschaftlicher Vorträge und künstlerisch-kunsthistorischer Belehrungen vorhanden, entstand die lecture Performance über Einflüsse der Performance-Künstler der 1960er und 70er Jahre, wie z.B. Joseph Beuys oder John Cage als künstlerisches Genre des 21. Jhds. Der Einsatz von Illustrationen, Tafelbildern Diaprojektionen u.ä. wird dabei aus der akademischen Sphäre übernommen und z.T. ironisch kommentiert. Die lecture Performance konzentriert sich analog zu ihrer formalen Beschaffenheit auch inhaltlich zumeist auf die Sprache und thematisiert daher häufig die Kunstvermittlung. Die Durchmischung von Kunst und Wissenschaft legt dieses Vorgehen nahe. Die Künstler benutzen die Performance als Mittel, um einerseits die eigene Person zu inszenieren und selbstkritisch ihre Arbeit zu erläutern, andererseits um das Kunstsystem zu reflektieren und spezifische Fragen zur Autorschaft und zum Rollenspiel zu stellen.

Den Anfang der Ausstellung markiert Robert Morris’…


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von Ann-Katrin Günzel

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