Amine Haase
Le temps, vite
Eine Ausstellung über die Zeit von Daniel Soutif
Centre Pompidou, Paris, 13.1. – 17.4.2000
Palazzo delle Esposizioni, Rom, 15.7. – 23.10.2000
Centro de cultura contemporánea de Barcelona, ab 28.11.2000
Wie kann man etwas ausstellen, das nicht zu sehen ist, nicht zu fühlen und auch nicht zu hören? Die Zeit ist unsichtbar, unberührbar, unhörbar. Dennoch unternimmt Daniel Soutif – ehemaliger Journalist, Philosoph und am Pariser Centre Pompidou zuständig für “Kultur-Entwicklung” (siehe auch das Interview mit ihm auf Seite 340 dieser Ausgabe des KUNSTFORUMS) – den Versuch, die Zeit darzustellen, sie greifbar und hörbar zu machen. Ein Versuch, der alle Disziplinen des soeben wieder eröffneten Centre Pompidou vereint und damit ein Signal gibt, den interdisziplinären Charakter des Hauses in Zukunft wieder herauszustellen. “Le temps, vite”, Schnell, die Zeit, heißt das ehrgeizige Unternehmen, das Objekte aus einem Zeitraum zeigt, der von der Steinzeit bis heute reicht, und zwölf Kapitel umfasst. Die folgen wie die zwölf Stunden des Tages und die der Nacht, wie die zwölf Monate des Jahres einem präzisen Rhythmus – und das ist der des Ausstellungsmachers, seines enzyklopädischen Geistes sowie seiner Vorlieben, für die Geschichte der Wissenschaften und ihrer Zeugnisse, für Konzepte in der Forschung ebenso wie in der Kunst, für die Arte Povera und die Ideen eines Umberto Ecco. Es ist also eine Ausstellung, die objektive und subjektive Elemente miteinander verbindet, genauso wie es eine objektive – vom Sekundenzeiger dirigierte – Zeit gibt und eine subjektive – von der Erinnerung, dem Traum, der Poesie geleitete.
In François Confino hat…
