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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 388 - 389
Ausstellungen: Wien , 2011

Ursula Maria Probst
Le Surréalisme, c’est moi!

Salvador Dali & Glenn Brown, Louise Bourgeois, Markus Schinwald, Francesco Vezzoli
Kunsthalle Wien, 22.6. – 23.10.2011

„Le Surréalisme, c’est moi!“ gestaltet sich als dramaturgisch durchinszenierter Ausstellungs-Parcours. Künstlerische Positionen von Louise Bourgeois, Glenn Brown, Markus Schinwald und Francesco Vezzoli werden in einen Dialog zu 70 Werken von Salvador Dali gestellt, um verschiedene Tendenzen surrealer Ästhetiken exemplarisch in einen aktuellen Diskurs zu spannen.

Provokant reagierte Dali auf seinen Ausschluss aus der Gruppe der Surrealisten 1934 mit dem Statement: „Ich bin kein Surrealist. Ich bin der Surrealismus.“ Als Titel der Ausstellung bildet das französische Originalzitat einen direkten Einstieg in Dalis Strategien der Selbstinszenierung als Tabubrecher. Im Gegenzug zu André Bretons „Manifeste du Surrealisme“ (1924) und dessen Surrealismus einer „écriture automatique“, die einem passiven, unbewussten Zustand entsprang, wandte sich Salvador Dali einer paranoisch kritischen Methode zur „Eroberung des Irrationalen” und einem exzentrischen Individualismus zu. Eine Verbindung unterschiedlicher Wirklichkeiten wurde von Salvador Dali mit Mitteln einer realistisch figurativen Ästhetik hergestellt wie in den Ölbildern „The Eye“ (1945) oder „Couple aux têtes pleines de nuages“ (1936).

Wie die Ausstellung in der Kunsthalle detailreich zeigt, war Salvador Dali nicht nur ein besessener Maler, sondern entwarf Bühnenbilder, Parfümflakons, Covermotive für Voque oder Harper’s Bazar, Schmuck, schmückte selbst unzählige Covers, arbeiteten mit Regisseuren wie Luis Bunuel, Alfred Hitchcock oder Walt Disney zusammen. Er ließ sich für Quizshows und Werbespots engagieren und mit Andy Warhol beim Kuss fotografieren. Den Medien bot er die lebende Karikatur des genialen Künstlers. Seine Nähe zur faschistischen Diktatur Francos verlieh ihm allerdings…



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von Ursula Maria Probst

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