Thomas Wulffen
Le Grand Magasin
Ein temporäres Kaufhaus für genossenschaftliche Produktion
Ein Kunstprojekt von Andreas Wegner
Galerie im Saalbau, Berlin Neukölln, Kulturamt Neukölln, Berlin, 10.10.2007 – 22. 2.2009
Es beginnt damit, dass der Künstler nicht als Künstler in Erscheinung tritt. Er ist die Figur im Hintergrund, die erst gar nicht in den Vordergrund drängen will. Vielleicht ist das auch der Grund für eine Präsentation, die den Charakter einer Ausstellung weitgehend vermeiden will. Tatsächlich handelt es sich ja um eine Verkaufsausstellung mit Produkten aus genossenschaftlichen Betrieben. Um noch genauer zu sein, muss der Begriff der Produktivgenossenschaft hier eingeführt werden. Darunter sind Betriebe zu verstehen, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugleich Beschäftigte und Eigentümer des Unternehmens sind. Angesichts der Finanzkrise sind derartige Genossenschaften eine notwendige Remedur gegen einen heiß laufenden Kapitalismus.
Andreas Wegner hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt und die Betriebe auch vor Ort besucht. Das Angebot ist durchaus divers, was den Besuch in spezifischer Weise lohnt. Es liegt ein Plakat vor, das dem Betrachter eine Übersicht zum Angebot verschafft. Da gibt es ebenso Damenschuhe wie Glaskaraffen, Waschmaschinen wie Spielherde, Tretroller wie Wiegemesser. Auf dem Plakat lässt sich dann lesen ‘Ein Modellkaufhaus für genossenschaftlich produzierte Waren aus Europa’. Und in der Fußzeile ist neben der Nennung des Ortes, Galerie im Saalbau in der Karl-Marx-Straße (sic!), der Öffnungszeiten sowie der Ausstellungsdauer (!) tatsächlich auch zu lesen, fett: Eine Ausstellung von Andreas Wegner in der Galerie im Saalbau. Und die Bundeskulturstiftung hat das Projekt im Rahmen ihres Fonds ‘Arbeit in Zukunft’.
So bietet die…