Lawrence Weiner
In der Strömung eines Moments
Ein Gespräch von Sabine B. Vogel
Lawrence Weiner wurde 1940 in New York, wo er nach vielen Aufenthalten u.a. in Amsterdam heute auch lebt. Er ist einer der wichtigsten Konzeptkünstler, dessen „Declarion of Intent“ zu den einflussreichsten Statements zur Kunst gehören. Schon früh arbeitete Weiner im Außenraum, schon seit den frühen 1970er Jahren sind Wandzeichnungen sein bevorzugtes Medium.
Er stellte mehrmals auf der documenta aus (1972, 1977, 1982, 2012), 2007 im Whitney Museum, New York, 2008 K21, Düsseldorf; 55. Biennale Venedig 2013; 2014 Stedeljik Museum; Galerien u.a. Lisson Gallery, London, Regen Projects, Los Angeles, Marian Goodman, New York, Hubert Winter, Wien
Sabine B. Vogel: Wann hast du deine erste Auftragsarbeit ausgeführt?
Lawrence Weiner: Das war irgendwann in den Sixties, als jedes individuelle Kunstwerk ein individuelles Gespräch mit der Person erforderte, die das Werk erhielt, über die Farbe, Größe und die intellektuelle Motivation zur Entstehung des Werkes.
Worin liegt die besondere Herausforderung von Auftragskunst?
Es gibt keine speziellen Herausforderungen. Auftragswerke sind ein Versuch, das Werk in die Strömung eines Moments im Kontext einer größeren Strömung zu platzieren.
Auftragskunst ist ein integraler Bestandteil jeder Biennale. Was interessiert dich daran, Werke für einen speziellen Kontext, zu einem speziellen Thema beizutragen?
Auftragskunst ist ein integraler Teil. Es ist keine Frage der Wahl, es ist eine Frage des Entgegenkommens, wie man mit den Notwendigkeiten der Gesellschaft in diesem Moment umgeht.
Gibt es einen klaren Unterschied zwischen Aufträgen für Ausstellungen und für den öffentlichen Raum?
Das Ausstellen eines Werkes an einem beliebigen Ort ist eine öffentliche…