PASCAL AMPHOUX
Lausanne Jardins ’97
GÄRTEN IM WERDEN IM STADTRAUM
(Bia.) In der Ausstellung “Lausanne Jardins ’97” erlaubte es der Weg “Jardin faisant” (Gärten im Werden), der in drei Rundgängen und einem Anstieg vom See zur Kathedrale angelegt war, daß die Besucher sowohl die reale, lebendige Stadt als auch die neuen Gärten betrachten konnten. Für die Kuratorin Lorette Coen ging es deshalb zugleich “um eine ‘Arbeit an sich selbst’, die die Stadt mit der Anlage der neuen Gärten betrieben hat.” Klaus Holzhausen, Landschaftsarchitekt und Adjunkt des Lausanner Gartenbauamtes, meint: “Wir wollten die Stadtbewohner und Besucher auf eine Entdeckungsreise schicken, nur mit dem einzigen Ziel, Gärten zu betrachten.”
Damit der Strauß neuer Ideen in Sachen gärtnerischer Experimente nicht verwelkt, soll es im Jahr 2000 ein weiteres Festival “Jardin Lausanne” geben. Spätestens dann wird Lausanne nie mehr so sein, wie es einst war. Ein Ideenwettbewerb wurde ausgeschrieben, um zeitgenössische Gärten zu realisieren. Gärten stehen im Mittelpunkt, sie werden durch Ausstellungen, Vorträge, Publikationen etc. begleitet. Im nachfolgenden Text bespricht Pascal Amphoux, der zusammen mit Holzhausen den “Parcours” konzipierte, Gedanken und Aspekte rund um die Lausanner Garten(t)räume.
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Ein Garten ist nichts Gegebenes, er ist immer im Werden.Durch das Werden ist er vergänglich.Durch das Werden ist er ewig.
Ein Titel ist ein Titel. Er ist teilweise willkürlich, weckt Vorstellungen und vermag vielleicht den Geist einer Ausstellung zu steuern. Bei der Namensgebung dieser Veranstaltung zögerten wir zwischen “Jardins faisant” (Gärten im Werden) und “Végétal hurlant” (Die Schreie der Pflanzenwelt). Der erste Name war zu brav, zu nett, zu demokratisch, zu verständlich….