Laura Owens
Whitney Museum of American Art 10.11.2017 – 04.02.2018
von Anneli Botz
Im Werk der amerikanischen Künstlerin Laura Owens finden sich mannigfaltige Ebenen. Seit mehr als zwanzig Jahren experimentiert die 47-jährige mit dem Genre der Malerei, stets mit dem Anspruch, das visuell und gestalterisch Mögliche auszuloten, die Grenzen des Bekannten zu überschreiten, in Form wie in Inhalt. Bei Laura Owens finden sich Tiere, Menschen, Fabelwesen und Figuren aus digitalen Welten. Mal geht es abstrakt zu, dann wieder figürlich, dann wieder abstrakt.
Im New Yorker Whitney Museum für amerikanische Kunst zeigt nun eine auf zwei Etagen angelegte Retrospektive den gesamten Umfang des Werkes der in Ohio geborenen Künstlerin und verdeutlicht vor allem die perspektivische Tiefe, die ihrem Werk zu eigen ist. Mit Blick auf den Hudson River stehen in der obersten Etage des Museums fünf Leinwände frei auf dem Parkett und laden zum Umwandern ein. Das ist wichtig, denn erst wenn man sich in Bewegung setzt und die Leinwände in Folge begeht, erklärt sich: diese großformatige Gruppe erzählt eine eigene Geschichte. Geschrieben von Owens neunjährigem Sohn Henry Bryan, dessen mit Textmarker kreierten und von der Künstlerin digital vergrößerten Zeichnungen wiederum die Rückseite der Kolonnadenelemente zieren. Das Wechselspiel aus Malerei und digitaler Verarbeitung kennzeichnet die jüngste Entwicklung im Oeuvre Owens und rückt somit den Transformationsprozess, den ihre Bilder durchlaufen in den Vordergrund. Mit der bislang größten Werkschau dieser Art ermöglicht das Whitney Museum so eine aufschlussreiche Gegenüberstellung der vielfältigen Arbeiten Laura Owens, anhand derer sich nicht nur der Entwicklungsprozess der Künstlerin exemplarisch ablesen, sondern…