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Ausstellungen: Münster · von Annelie Pohlen · S. 341 - 342
Ausstellungen: Münster , 2007

Annelie Pohlen
Laura Owens

Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst, 20.1. – 22.4.2007
Bonnefantenmuseum Maastricht, 29.5. – 19.8.2007

Bei all dem Rummel um Malerei mag man fast staunen, dass das Werk von Laura Owens in Europa bislang nicht wirklich auffällig wurde. In ihrer Heimat zählt die 1970 geborene amerikanische Künstlerin längst zu den hochgeschätzten VertreterInnen ihrer Disziplin. Umso erfreulicher, dass sich mit der Kunsthalle Zürich, wo die Ausstellung startete, dem Camden Arts Center in London, der Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst in Münster und dem Bonnefantenmuseum, Maastricht, der letzten Station, vier für ihren ebenso intensiven wie unspektakulären Umgang mit aktueller Kunst renommierte Institutionen zusammengefunden haben, um diesem Werk eine angemessene Bühne zu verschaffen.

Laura Owens hat diese zu nutzen verstanden und ihre gezielt sparsam platzierten, großformatigen Leinwänden erstmals in einen spannungsgeladenen Dialog mit 75 unbetitelte „Studien“ aus den Jahren 1994 bis 2006 entlassen und so ihren zwischen verführerischer Sentimentalität und analytischer Distanz schlingernden Bilderkosmos ebenso delikat wie irritierend zur Schau gestellt.

Der ‚Salon’ der kleinformatigen Acryl- und Ölbilder erscheint wie ein an der Wand aufgeschlagenes Skizzenbuch aus einem Versuchslabor, in dem die Künstlerin die Malerei in Bilderfindungen treibt, deren Ingredienzien benennbar bleiben, ohne deren Reichtum tatsächlich erklären zu können. Die Figuren gehören zum historischen Repertoire der Malerei – Landschaft, Stillleben, Tiere, Porträts. Im Varianten reichen Outfit ihrer formalen Möglichkeiten zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen abendländischer und fernöstlicher Kultur, zwischen Volkskunst, Hochkunst, Pop und Werbung treiben sie als allseits bekannte Strategen der Verlockung ein unverhohlenes Spiel mit der aufs Vertraute gepolten Wahrnehmung. Das könnte langweilen, wäre da nicht eine…



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