Lass’ uns alle drei, vier Jahre so etwas wie die MoMA-Ausstellung machen
Gabriele Quandt, seit März diesen Jahres Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie in Berlin im Gespräch mit Ronald Berg
Gabriele Quandt ist seit März diesen Jahres Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie in Berlin. Der Verein mit inzwischen rund 1400 Mitgliedern gilt als Treffpunkt der bessere Gesellschaft von Berlin. Quandt ist 1952 geboren und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Harald Quandt Holding, die das milliardeschwere Vermögen ihres 1967 um Leben gekommenen Vaters verwaltet.
Das Vermögen der Quandts beruht auch auf den Erfolgen von Gabriele Quandts Großvater, Günther Quandt, der als Industrieller und Inhaber verschiedener Ämter im Dritten Reich an NS-Aufrüstung und Kriegsindustrie profitieren konnte, wobei er auch KZler und Kriegsgefangene beschäftigte.
Gabriele Quandt studierte in Berlin Soziologie, Psychologie und Pädagogik. Zwischen 1986 und 2008 war sie mit dem Verleger und Buchautor Florian Langenscheidt verheiratet, dessen Bücher sie auch illustrierte. 1994 hat sie die gemeinnützige Kinderhilfsorganisation „Children for a better World e.V.“ ins Leben gerufen. Quandt unterstützt friedensstiftende Projekte, Social Entrepreneurship und Nachwuchskünstler. Seit 1979 ist Gabriele Quandt Mitglied des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, 12 Jahre gehörte sie auch dem Kuratorium des Vereins an.
Ein Förderverein der Berliner Nationalgalerie existierte bereits seit 1929. In der Nazizeit wurde er gezwungen, seine Bestände im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ zu verkaufen. Der jetzige „Verein der Freunde“ ist eine Neugründung von 1977 auf Initiative des damaligen von Nationalgaleriedirektors Dieter Honisch. In der Geschichte des Vereins gab es vor Quandt nur zwei Vorgänger als Vorsitzende. Zuerst…