Ursula Merkel
Lambert Maria Wintersberger
Bilder 1965-85
Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 7.9. -13.10.1985
Städtisches Museum, Mühlheim, 20.10. -17.11.1985
Zum Sommerausklang präsentiert der Badische Kunstverein Karlsruhe die Werkübersicht eines Künstlers, den die Ausstellungs-Ankündigung etwas effekteheischend in den Rang eines der »meist diskutierten jüngeren deutschen Maler« erhebt. Die Rede ist von Lambert Maria Wintersberger, dem 1941 in München geborenen und zunächst als Dekorations- und Glasmaler tätigen Künstler, der nach mehrjährigen Aufenthalten in Florenz, Berlin (wo er sein Atelier zeitweise mit Markus Lüpertz teilte), Stuttgart und nach einem Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf heute im Elsaß lebt. Seit Mitte der sechziger Jahre sind seine Arbeiten durch Einzelausstellungen und mehrere Museumsankäufe bekannt geworden.
Mit dieser frühen Phase im Werk Wintersbergers, die seine durchaus eigenwillige Pop Art-Rezeption dokumentiert, setzt die Karlsruher Ausstellung ein. Ihren Hauptakzent bilden demnach nicht die aktuellen Arbeiten des Malers, die gleichwohl in Maßen berücksichtigt werden, sondern die Entdeckung einer malerischen Entwicklung über immerhin zwei Jahrzente hinweg. Typisch für ein derartiges Ausstellungsunterfangen ist die einfallslose chronologische Hängung der Bilder. So geschehen auch im Falle Wintersberger, was nicht gerade vom Bemühen zeugt, durch Konfrontationen Querbezüge oder Brüche aufscheinen zu lassen und Übergänge zu pointieren. Immerhin sind auf diese Weise sauber voneinander abgesetzte Werkgruppierungen entstanden, die dem Besucher Lambert Maria Wintersbergers sowieso nicht eben leichtverdauliche Kost in chronologischen Häppchen serviert.
Wintersbergers Bilder aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern zeigen sich geprägt von ganz spezifischen Pop Art-Adaptationen. Nicht die direkten lapidaren Zitate aus dem Umfeld des Konsumterrors, der banalen Idole oder der öffentlichen Berichterstattungen sind es, die ihn in…