Fabian Stech
La force de l’art 02 – Die Kraft der Kunst?
Grand Palais, Paris, 24.5. – 31.6.2009
Außerdem Einzelinterventionen im Louvre, Museum Grévin, Saint Eustache, Eifelturm, Palais de la Découverte
Fast scheint Esc so, als hätte Frankreich einen neuen Kunstskandal. Die zweite Ausgabe der vom ehemaligen und inzwischen von der Geschichte vergessenen Premierminister Dominique de Villepin ins Leben gerufenen Triennale “La force de l’art” wurde von einem Artikel in Le Monde begleitet. Der Bericht wirft den drei männlichen Ausstellungsmachern vor, dass unter den 42 in der Hauptausstellung gezeigten Künstlern nur 7 Künstlerinnen seien. Über die Qualität der Künstler und Künstlerinnen wird ebenso wenig etwas geschrieben, wie über Sinn und Zweck in einer globalisierten Kunstwelt spezifisch in Frankreich schaffende Künstler vorzustellen. Diesmal war also nicht eine überlastete Kuratorin (Catherine David), die kurz vor Beginn der Biennale von Lyon das Handtuch warf, oder die Museumsinspektion, die sie nicht in angemessener Höhe von ihren institutionellen Verpflichtungen freistellte, der Skandal. Es wurde vielmehr die Frage gestellt, wie es sein könne, dass von den 60 % Frauen, die in Frankreich pro Jahr von den Kunsthochschulen abgehen, in den Ausstellungen nur so eine geringe Anzahl, gerade einmal 16%, übrig bleibe. Einige der Künstlerinnen, die in der Ausstellung vertreten waren, verwiesen auf die Tatsache, dass sich die Kuratoren rigoros nach den Werken gerichtet hätten. Ihr Ziel sei es gewesen eine Ausstellung zu konzipieren, die keinen thematischen Schwerpunkt aufweise, schließlich könne man kein Quotensystem einführen oder durch positive Diskrimination den Frauenanteil in der Ausstellung erhöhen. Dagegen könnte man einwenden,…