Hunter Drohojowska
L.A.s Künstler auf der Jagd nach dem Teen Spirit
Es bot sich ein merkwürdiges Schauspiel: Da waren zwei Schlagzeuger auf der Bühne, die auf ihren Instrumenten herumhämmerten, aber keine Band. Der Schlagzeugsound des Who-Songs “Happy Jack” dröhnte durch den Saal, losgelöst vom Lied selbst und taktverschoben gespielt, um den Eindruck von Synchronität zu erwecken. In das pulsierende Chaos mischte sich auch Hendrix’ sofort erkennbares “Manic Depression”, “When the Levee Breaks” von Led Zeppelin und “Just A Little Bit” von Blue Cheer. Zwei Tänzer, die blonde Amazone Anita Pace und der effeminierte Schwarze Carl Burkley, bewegten sich dazu mit schneidenden Armbewegungen und brüsken, staccatoartigen Schritten, die auf den Schlagzeugsound abgestimmt waren. Die Dezibelwerte sausten donnernd und krachend in die Höhe, dann verstummte das Getöse plötzlich, und der Schauspieler Alan Abelew erschien. Er erging sich in varietéartigen Monologen über das ausschweifende Leben der verstorbenen Rockstar-Perkussionisten Keith Moon und John Bonham sowie über Mitch Mitchell von The Jimmi Hendrix Experience und das Blue-Cheer-Mitglied Paul Whaley.
In den Pausen trat Stephen Prina auf die Bühne, bekleidet mit einer grünen, paillettenbesetzten Weste und einem schwarzen Smoking. Er sah aus wie Cole Porter, doch er spielte auf einer Gibson Firebird und rezitierte den Text der aktuellen Nummer 1 der Singles-Hitparade: “Baby Got Back”, ein Lobgesang auf Frauen mit einem dicken Hintern von Rap-Master Sir Mixalot. Diese Einlage setzte nicht bloß einen urkomischen Kontrapunkt zur Kakophonie der Schlagzeugstücke, sondern sie ermöglichte dem größtenteils weißen Kunstpublikum, endlich einmal den Text eines Rap-Hits zu verstehen.
Die Dekonstruktion des Beat
“The Beat…