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Ausstellungen: München · von Justin Hoffmann · S. 386 - 387
Ausstellungen: München , 2000

Justin Hoffmann
L.A.-ex

Museum Villa Stuck, München, 13.4. – 12.6.2000

Es sind Gangs, die die kalifornische Metrople L.A. beherrschen, die Straßen genauso wie die Filmstudios oder die Ausstellungshäuser. Persönliche Beziehungen kennzeichnen auch die Ausstellung L.A.-ex im Museums Villa Stuck. So stehen zwei Trios im Zentrum dieser Präsentation, die mehr verbindet als ähnliche Arbeitsweisen.

Die Personen des einen Trios heißen Jessica Bronson, T. Kelly Mason und Diana Thater. Am Beginn ihres Gemeinschaftsprojekts steht Thaters Skulptur “Videowall Red Sun”. Vier Monitore setzen das Bild einer pulsierenden Sonne zusammen. Ihre Eruptionen schießen in die Unendlichkeit des Alls. Dem Pathos dieses Geschehens widerspricht die Darstellungsweise. Die Aufteilung des Himmelskörpers auf vier Monitore verstärkt den Eindruck der medialen Brechung, die Künstlichkeit und die Distanz des mittels DVD Gezeigten. Zwischen dem Beitrag von Jessica Bronson auf der anderen Seite des Saals errichtete T. Kelly Mason farbige Wände aus Decken, die von einem Gerüst hängen. Sie bilden, wie der Titel unterstreicht, eine “Passage from Present to Present”. An diesem Ort des Übergangs tönen aus hängenden Würfeln von Bewegungsmeldern ausgelöste Geräusche, in der Art, wie sie auf dem dafür spezialisierten Mille Plateaux Label erscheinen könnten. Auf der anderen Seite der Passage begegnet uns auf dem Boden stehend eine niedrige, runde Lampe, die aber nichts beleuchtet und in seiner einfachen Form den Charakter von Minimal Art besitzt. Der Titel lenkt jedoch in eine andere, vielleicht ironisch gemeinte Richtung: “we have heaven”. Bronsons “himmlische” Lampe bildet jedenfalls das galaktische Gegengewicht zu Thaters Videosonne.

Das andere Trio besteht aus Jonathan Meese, Raymond Pettibon und Hans…


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