OLIVER RESSLER
KURSKORREKTUR DEMOKRATIE
EIN GESPRÄCH MIT URSULA MARIA PROBST
Oliver Resslers Video ‘This is what democracy looks like!’ (38 Min., 2002) wurde mit dem Internationalen Medienkunstpreis des ZKM in Karlsruhe prämiert. Über den Kunstkontext hinausgehend werden Oliver Resslers Filme bei Filmfestivals und in Kinos präsentiert. Oliver Ressler hat in seiner Kunst Strategien entwickelt, den ökonomischen Verflechtungen und Abhängigkeiten von Medienkonzernen durch eine aus dem Kunstfeld hinausgehende Widerstandspraxis entgegenzuwirken. Waren es in seinen Arbeiten Mitte der 90er Jahre vorwiegend Themen über Rassismen und Migrationspolitik und die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Gentechnologie, so kooperiert er in seinen aktuellen Projekten vermehrt mit AktivistInnen aus Anti-Globalisierungsbewegungen. In Oliver Resslers Projekten wird Kunst zu einer politischen Position. Die gesellschaftlichen Umstrukturierungen, wie sie die Öffnung der Märkte unter dem Druck mächtiger Konzerne bewirken, und die daraus resultierenden tiefgreifenden sozialen und gesellschaftlichen Änderungen sind ein wichtiger Aspekt von Oliver Resslers künstlerischer Praxis.
Ursula Maria Probst: Was war deine ursprüngliche Ambition, politische Kunst zu machen?
Oliver Ressler: Ich habe an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert und schon zu Beginn meines Studiums versucht, mittels des Mediums Malerei politische Inhalte zu thematisieren. Nach zwei bis drei Jahren gelangte diese Arbeit für mich persönlich an einen Endpunkt, da ich die politischen Inhalte, die mir damals wichtig waren, mit Bildern nicht adäquat umsetzen konnte. Ich habe dann seit 1994 meine künstlerische Arbeit vermehrt auf den öffentlichen Raum hin ausgerichtet. Die zentralen Inhalte waren für mich damals Gentechnologie oder in Zusammenarbeit mit Martin Krenn Rassismus.
Was sind deine Beweggründe, deine Kunst nun ausschließlich…