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Ausstellungen: Köln · von Frank Frangenberg · S. 376 - 377
Ausstellungen: Köln , 2000

Frank Frangenberg
Kunstwelten im Dialog

»Von Gauguin zur globalen Gegenwart«
Museum Ludwig, Köln, 5.11.1999 – 19.3.2000

Marc Scheps wird von den Kölnern geliebt, weil er ein guter Mensch ist. Der die Kunst liebt. Und diese Liebe mitteilen will und kann. Bild um Bild. Die von ihm verantwortete große Kölner Ausstellung “Kunstwelten im Dialog – von Gauguin zur globalen Gegenwart” lebt von dieser Zuneigung zur Kunst. Das Museum Ludwig zeigt Potenz und Pracht, es pumpt und presst eine üppige Schau hervor. Es ist die von der Liebe zur Kunst erzählende Ausstellung geworden, die man von Marc Scheps erhofft hatte. In einer verwirrenden Gedrängtheit, von der das Entree ins Museum Ludwig noch nichts verrät – der Anblick von Kara Walkers Scherenschnitten im linken Aufgang, en face des Besuchers Cherie Samba mit einer dreiteiligen Bildergeschichte, rechts lockt bereits der Treppenabstieg zu Max Pechsteins Palau-Triptychon: der Beginn der üppigen Präsentation lässt alle Fragen offen und alle zu –, ist Kara Walkers Arbeit ein Signet für das Thema der “Kunstwelten im Dialog”, wenn sie als schwarze Künstlerin auf elegante und eminent politische Weise mit der Technik des Scherenschnitts arbeitet und in der Verknüpfung des ehemals adeligen Vergnügungsspiels mit einer anspielungsreichen Motivik eine ambivalente Poesie erreicht? Mit dieser wunderbar präsentierten Arbeit hätte Marc Scheps gezeigt, was er mit den Momenten meinte, in denen “der Dialog der Kunstwelten eine höhere Intensität” erreicht.

In der Kunst wie in der Welt scheint das Gute jedoch nicht auszureichen. Das Gute reicht nicht ganz, weil man sich doch fragt, nach welchen Kriterien dieser visuelle…



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von Frank Frangenberg

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