Kunstvermittlung für möglichst viele, besonders junge Menschen
Anette Hüsch im Gespräch mit Jens Rönnau
Eine längere Interimszeit unter der Leitung von Peter Thurmann folgte der Direktorenzeit Dirk Luckows an der Kunsthalle zu Kiel. Seit dem 1. November hat das Haus am Meer eine neue Leitung: Es ist die freie Kuratorin und Autorin Anette Hüsch. Die 1972 in Hannover geborene Kunstwissenschaftlerin studierte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Kunstwissenschaft und Medientheorie, Philosophie und Ästhetik. Sie promovierte bei Hans Belting mit einer Dissertation über die Geschichte des Bildschirms am Beispiel der Camera obscura. Anschließend arbeitete sie am Getty Center in Los Angeles und am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Seit einer zweijährigen Museumsassistenz bei den Staatlichen Museen Berlin arbeitet Hüsch als Autorin über Gegenwartskunst und bildwissenschaftliche Fragen. Sie ist beratende Kuratorin der Kunstsammlung der Europäischen Patentorganisation und kuratierte Ausstellungen in Bonn, Brüssel und vor allem Berlin, darunter mit Künstlern wie Jörg Immendorff, Andy Warhol oder Jeff Koons.
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Jens Rönnau: Was hat Sie bewogen, sich nach Kiel zu bewerben?
Anette Hüsch: Das Haus – mich interessiert das Format des Hauses, die Viergliedrigkeit: Die Kunsthalle zu Kiel als Museum, als Kunstverein, als Ausstellungshalle und auch als Universitätsinstitut zu bespielen. Das ist eine Mischung, mit der man interessant arbeiten kann. Und die Lage am Meer ist ein zusätzlicher Reiz.
Welche bisherigen Projekte der Kieler Kunsthalle finden Sie besonders hervorhebenswert?
Neben so wichtigen Einzelausstellungen, wie beispielsweise der von Antony Gormley, denke ich, dass in den letzten Jahren die SEE HISTORY-Reihe von Dirk Luckow ganz besonders hervorzuheben ist. In den jährlich…