Kunstvereine sind ja kein Freizeitspaß
Meike Behm, ADKV
In der mehr als zweihundertjährigen Geschichte von Kunstvereinen gab es immer wieder Zusammenschlüsse mehrerer Institutionen. Meist war das Ziel ein Austausch von Kunstwerken oder kompletter Ausstellungen. Mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) 1980 entstand dann mit anfangs 40 Kunstvereinen ein gänzlich neuer Verbund: ein Dach- und Fachverband, der Kunstvereine im deutschsprachigen Raum laut Eigenaussage „durch ein kulturpolitisches Netzwerk“ verbindet und ihre Interessen „in politischen Gremien, gegenüber Zuwendungsgebern, durch das gemeinsame Internet- und Presseportal sowie auf der internationalen Kunstmesse Art Cologne“ vertritt, auf der die ADKV einen Kunstvereins- und einen Kunstkritikerpreis vergibt. Heute vereint die ADKV rund 300 nichtkommerzielle Kunstvereine. Der Mitgliedsbeitrag richtet sich nach der Menge der vereinseigenen Mitglieder, beginnend mit 100 Euro bis 100 Mitglieder, ab 2001 Mitgliedern 710 Euro. Vorsitzende der ADKV ist seit 2014 Meike Behm (geb. 1966), die auch seit 2009 als Direktorin die Kunsthalle Lingen und als Geschäftsführerin den Kunstverein Lingen in Niedersachsen führt.
Sabine B. Vogel: Die ADKV ist der Dachverband deutscher Kunstvereine, aber was genau sind die Aufgaben?
Meike Behm: Eine der Aufgaben besteht darin, für die Mitglieder ein breites Netzwerk zu schaffen, sie mit Informationen zu versorgen und ihnen bei Fragen sowohl zu vereinsinternen Aspekten als auch in der Handhabe gegenüber Kommune und Landkreis zu helfen. Die ADKV fungiert als Lobby und vertritt die Besonderheit der Kunstvereine als Institution gegenüber der Landes- und Bundespolitik. Und wir sind im deutschen Kulturrat aktiv und agieren auch international: Zum einen durch das Programm ,workart‘ – ein…