Werner Lippert
Künstler fotografieren
Dokumentation in zwei Teilen.
Künstler fotografieren – als Titel dieser zweiteiligen Dokumentation – ist sicherlich Untertitel in dem großen Gebiet kunsttheoretischer Auseinandersetzung mit der Fotografie, bei der die Titel wohl fast schon Legende geworden sind: Fotografie und Kunst, Kunst und Fotografie und schließlich Fotografie als Kunst… Daß diesem Thema in den letzten Jahren zunehmend Beachtung zuteil wurde, liegt sicherlich – neben der vermehrten Verwendung von Fotografie durch ‘Bildende Künstler’ und der akzeptierten ‘Kunstwertigkeit’ von Fotografie – in der, wenn auch vielfach nur scheinbaren, positiven Beantwortung der Frage, ob denn Fotografie Kunst sein könne, die sich gleich mit der Erfindung der Fotografie stellte.
Schon recht früh in unserem Jahrhundert wurde diese Frage, wenn nicht positiv beantwortet, so doch in eine positive Tendenz gelenkt. Schon 1934 wunderte sich Beaumont Newhall in Parnassus, daß ‘dem Einfluß der Entdeckung der Fotografie auf Künstler sowenig Aufmerksamkeit zukommt’, eine Fehlleistung, die er, wie auch der bekannte Kunsthistoriker Heinrich Schwarz, der Kunstgeschichtsschreibung anlastet: ‘Es überrascht, daß die Kunstgeschichte so wenig Aufmerksamkeit der Frage von Kunst und Fotografie zukommen läßt, die doch eigentlich eines der größten Probleme der Kunst des 19. Jahrhunderts war.’ (1949) Auch wenn hier, wie in später erscheinenden Büchern wie Art and Photography von Aaron Schari (1968), Otto Stelzers Kunst und Photographie (1966), Une breve histoire de l’art de Niepce a nos jours von André Vigneau (1963), oder Malerei nach Fotografie, J.A. Schmolls Katalog für das Münchner Stadtmuseum (1970) und Van Deren Cokes Ausstellung (1964) und Buch (jetzt als Paperback erschienen) The Painter and…