Kunsthalle Bremen
Am Wall 207, 2800 Bremen
0421/329080
Dr. Siegfried Salzmann
Dr. Siegfried Salz-mann war von 1971-84 Direktor des Duisburger Wilhelm Lehmbruck-Museums und übernahm 1985 die Leitung der Bremer Kunsthalle. Seine wichtigsten Ausstellungsprojekte in jüngster Zeit waren “G. Altenbourg”, “Bodenplastik”, “Europa und der Stier”, “Baselitz”, “Graubner”, “Beuys” und “Picasso-Lithographien”.
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J.R.: Herr Dr. Salzmann, am Ende der ersten Jahreshälfte steht Ihr Ankaufsetat für 1990 noch nicht endgültig fest. Ist das nicht ungewöhnlich?
S.S.: Nein, denn wir sind ja seit 1823 ein privater Kunstverein ohne staatlichen Etat. Es hat sich allerdings die Praxis durchgesetzt, daß der Bremer Senat dem Museum Weserburg und der Kunsthalle an Zuschuß je 250 000 DM bewilligt, für Ankäufe. Dieses Geld haben wir sicher, das reicht natürlich nicht, und wir müssen uns um Spenden bemühen. Ich hoffe, in diesem Jahr insgesamt 400 000 DM für Ankäufe zu haben.
Konkrete Ankaufsvorhaben für 1990/91 haben Sie deswegen noch nicht avisieren können. Was steht denn auf Ihrer Wunschliste?
Joseph Anton Koch und Brancusi. Aber angesichts der Summen für Arbeiten dieser beiden Künstler ist dieser Wunsch utopisch. Realistisch sehe ich die Möglichkeit, etwas von Giacometti zu bekommen, vielleicht eine Arbeit aus der Giacometti-Ausstellung, die ich 1971 organisiert habe. Aber dazu möchte ich jetzt noch nichts Näheres sagen.
Baulich und personell wird sich die Situation an Ihrem Institut verbessern. Sie wollen den Stab der wissenschaftlichen Mitarbeiter erweitern?
Das Haus wird derzeit für neun Mill. DM umgebaut. Zur Betreuung des Kupferstichkabinetts mit einem Bestand von immerhin 250 000 Werken benötige ich dringend zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und zwei Passepartoutschneider, des weiteren für die…