Amine Haase
Kunst stellt tausend Fragen
Rolf Ricke ist seit dreißig Jahren Galerist
Er möchte gerne Dinge verändern. Und er tut es – seit dreißig Jahren als Galerist, seit sechsundzwanzig Jahren in Köln: Rolf Ricke eröffnete 1963 einen Raum für Kunst in Kassel. 1967 zog er in die Kölner Lindenstraße. Dort entstand 1970 das berühmte Galeriehaus. Nicht zuletzt, weil es Ricke innerhalb kurzer Zeit gelungen war, den Blick auf Kunst in Köln zu verändern. Mitzuverändern. Denn wie er – wie üblich zurückhaltend, ja bescheiden – anmerkt: Schon von Kassel aus verband ihn die Kunst mit Köln. Und vor allem die Galerie »Der Spiegel«, in der Eva und Hein Stünke damals die ästhetischen Akzente der Zeit setzten. Und als Hein Stünke 1966 den ersten Kunstmarkt für Köln »erfand«, hielt Rolf Ricke nichts mehr in Kassel. Zum zweiten Kunstmarkt war er in Köln.Köln war damals auf dem Wege, sich zu der Kunststadt des Westens zu entwickeln. Kassel hatte nur alle fünf Jahre eine documenta zu bieten. Als Schule des Sehens hatte Rolf Ricke, der sich damals beruflich mit Musik beschäftigte (eine weitere Passion, der er treu blieb), sie von Anfang an genutzt. Eine gute Schule offenbar. Denn für seine Galerie entdeckte er stets nicht nur interessante, neue Kunst, sondern sie sollte auch langfristig ihre Qualität behalten. Richard Serra, Keith Sonnier, Bill Bollinger gehören zu den Künstlern, die zum erstenmal überhaupt in Europa bei Ricke zu sehen waren. Noch heute bringt er von seinen Amerika-Reisen Kunst mit, die kaum eine andere Galerie hierzulande ausstellt: Matthew…