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Gespräche mit Künstlern · von Florian Rötzer · S. 216 - 221
Gespräche mit Künstlern , 1988

HP Zimmer
Kunst ist eine Macht, stärker als die Atombombe

Ein Gespräch mit Sara Rogenhofer und Florian Rötzer

HP Zimmer, geb. 1936, lebt in Braunschweig und ist dort seit 1982 Professor an der Hochschule der bildenden Künste. Er war, zusammen mit Heimrad Prem, Helmut Sturm und Lothar Fischer, Begründer der Künstlergruppe SPUR (1958 -1965), die über Vermittlung von Asger Jorn die Münchner Sektion der Situationistischen Internationale bildete. Gegen die abstrakte und rituatisierte informelle Malerei entwickelten sie eine expressive Figuration, die von den Bildern der art brut und der Cobra beeinflußt wurden, in ihrem raumerzeugenden Facettenstil aber durchaus eine eigenwillige Bildwelt freisetzten. Die SPUR war zunächst eine Form des Widerstands gegen die Wohlstandsgesellschaft der fünfziger Jahre. Daraus entwickelte sich eine Politisierung der Künstler, die auch für die Zukunft bestimmend war. In der SPUR-Zeit entstanden eine ganze Reihe von Manifesten, in denen man sich frech, witzig und polemisch von der Kultur und der Gesellschaft eines saturierten Kapitalismus absetzte. Später schloß sich auch Dieter Kunzelmann der SPUR an, der immer noch die damals entwickelte Strategie einer Spaß-Guerilla verfolgt. In seinem fiktiven “Selbstgespräch”, einem Buch, das plaudernd und amüsant die Geschichte und die Gedanken von HP Zimmer vorstellt, schreibt er über die Bedeutung des Figurativen für die SPUR-Künstler: “Ohne Figur kommt man nie zu einem Ziel, eben deshalb, weil man stets schon da ist. Man gelangt in dem Maße zum Null- oder Ausgangspunkt, wie man sich im Kreise bewegt. Deshalb machen die abstrakten Maler, insofern sie sich rhythmisch verhalten, in der Hauptsacke rotierende Bewegungen. Ich mußte…


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