‘Kunst in der Landschaft’
Cuxhaven und Winnekendonk
Für künstlerisches Arbeiten in der Landschaft sind Städte und Gemeinden bereit, trotz zusammengestrichener Kulturetats Gelder locker zu machen. Vom offenen Atelier zwischen Büschen und Bächen, Disteln und Deichen versprechen sich die beamteten Kulturverwalter eine größere Attraktivität als von einer fertig auf die Wiese gestellten Plastik-Ausstellung. Die einzelnen Subventionsbeträge lassen sich zwar ‘sehen’ – und mit den üblichen Ausstellungskosten durchaus vergleichen -; da aber die Objekte eigens für den jeweiligen Standort konzipiert und erarbeitet werden, sind die Gelder für die anfallenden Kosten (Unterbringung, Material, Honorar) meist nicht ausreichend. Erst durch ein geschicktes Ansprechen mehrerer Instanzen kommen Beträge zusammen, mit denen man auch größere Projekte durchziehen kann. So standen dem ‘Symposium Nordseeküste’ (Initiator: Wulf Kirschner) ca. 85.000 DM zu Verfügung, beigesteuert von den Bundesländern Hamburg und Niedersachsen, sowie Stadt und Kreis Cuxhaven, während das ‘Kunst in der Landschaft’-Projekt in Winnekendonk mit 20.000 DM (Nordrhein-Westfalen) auskommen mußte.
In Cuxhaven hatten die 11 eingeladenen Künstler vier Wochen Zeit, um ihre Beiträge zu konzipieren und zu realisieren, in Winnekendonk (einem von Kevelaer eingemeindeten Dorf) war die Arbeitszeit mit nur einer Woche wesentlich kürzer. Dennoch lassen sich die künstlerischen Ergebnisse durchaus vergleichen. Daß landschaftliche Gegebenheiten nicht nur verbal, sondern sehr real die Objekte und ihre Wirkung beeinflussen, läßt sich an diesen beiden Symposien gut ablesen: in der Weite der Küstenlandschaft wirken auch großzügig konzipierte Objekte bescheiden und klein – so etwa Nils-Udo’s ‘Wasserhaus’, dessen Grundriß ein gleichschenkliges Dreieck mit einer Seitenlänge von 41 m ist – und in der Auseinandersetzung mit den…