Claudia Herstatt
Kunst im Kontext zur Lebenswelt
Erste Projekte von Kunstwegen stehen
Sie sind ja nicht gerade unterbeschäftigt, aber Saskia Bos (Stichting De Appel, Amsterdam), Zdenek Felix (Deichtorhallen Hamburg), Jan Hoet (Museum voor Actuele Kunst, Gent) und Harald Szeemann (Kunsthaus Zürich) haben sich an die holländische Grenze aufgemacht, wo bis Ende des Jahres unter ihrer Ägide 16 künstlerische Projekte im grenzüberschreitenden Außenraum realisiert werden sollen. Kunstwegen ist der Titel des deutsch-holländischen Vorhabens, für das der Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn, Martin Köttering, nicht nur die renommierten Kuratoren gewinnen, sondern auch 3,5 Millionen Mark öffentliche und private Gelder auftreiben konnte.
Alle Kuratoren haben inzwischen die Projektzonen abgeschritten, auch viele der von ihnen benannten Künstler. Tobias Rehberger war als erster da. Inmitten einer Ackerlandschaft will er einen kleinen Zen-Garten anlegen, der jeden Morgen mittels einer Maschine für eine Weile mit Schnee weiß überstäubt werden soll.
Durch echten Schnee stapfte Andreas Slominski mit einem Photoapparat ausgerüstet durch sein zukünftiges Wirkungsgebiet mit dem schönen Namen “Herrlichkeit”. Der vielerorts gefragte und eigentlich ausgebuchte Künstler hat Gefallen an dem Projekt gefunden, weil es ihm als gebürtigem Emsländer die Möglichkeit bietet, auch einmal nahe der “Heimat” etwas zu realisieren – eine Falle vielleicht?
Der auf der vergangenen Biennale in Venedig mit einer wunderbar präzisen Arbeit aufgefallene, in New York lebende Mark Dion möchte in einer kleinen Waldlichtung zwei Jagdhütten bauen, die eine halb verfallen und nur von außen einsehbar, die andere als funktionstüchtiges Naturkundelabor. Erste Zeichnungen hat er bereits nach Nordhorn geschickt. Luciano Fabro hat das Gelände nicht persönlich erkundet, sich aber…