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Ausstellungen: Köln · von Beate Eickhoff · S. 343 - 344
Ausstellungen: Köln , 1991

Beate Eickhoff
Kunst, Europa: Island

Kölnischer Kunstverein, 7.7. – 18.8.1991

Das Projekt “Kunst, Europa” der “Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine” hatte sich zum Ziel gesetzt, einen umfassenden Überblick über das momentane Kunstschaffen in Europa zu geben. In 63 Kunstvereinen werden in den Sommermonaten Arbeiten von 400 Künstlern aus 20 Ländern vorgestellt (siehe KUNSTFORUM, Bd. 114, S. 414 f.).

Auch wenn es nicht das Thema war, nationale Eigenheiten herauszustreichen, erwartete man wohl unbewußt, gerade bei der Präsentation von Kunst eines so unbekannten und so mystischen Landes wie Island im Kölnischen Kunstverein, etwas von der Atmosphäre des Landes erspüren zu können. Ausgesprochen stimmig und harmonisch ist das Zusammenspiel der einzelnen Arbeiten im Kölnischen Kunstverein gewesen. Und ein wenig isländisches Flair schwang trotz allem Internationalismus auch mit.

Am internationalen Kunstgeschehen orientierte sich schon in den 60/70er Jahren die isländische Künstlergruppe SUM, in der Dieter Rot eine große Rolle gespielt hatte. Viele isländische Künstler sind in dieser Zeit nach Holland gegangen. Concept- und Minimal-art, Arte povera und Earth-art sind natürlich auch nicht unbemerkt geblieben, was die Arbeiten von Ragna Róbertsdóttir (Jg. 1945) besonders deutlich zeigen. Innovativ und wegweisend für die 90er Jahre, so der Anspruch der Ausstellungsorganisatoren, sind sie weniger, vielmehr zeitlos in ihrer Reduziertheit. Die Materialien, die die Künstlerin verwendet – Grassoden und Basalt – wirken durch eine bestechend einfache Ästhetik und sind zugleich Metaphern für die isländische Heimat. Die akurate, fast grazile Bearbeitung der Basaltquader und der feine Schnitt der Grassoden stehen im Widerspruch zu der landläufigen Vorstellung von einer wild-romantischen Landschaft.

Eigenschaften wie das Meditative, das Lyrische, Einsame…


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