Mareike Herbstreit und Peter Funken
Kunst aus Los Angeles der 60er bis 90er Jahre
Kunstverein Braunschweig, 1.12.2006 – 18.2.2007
An den Pazifik grenzend und von Gebirgsketten umschlossen, wirkt Los Angeles beim Blick auf die Landkarte wie abgeschieden vom Rest der Welt. Die Lage inmitten von Wüsten sowie die tektonische Demarkation durch die San Andreas Verwerfung erzeugen endgültig den Eindruck einer menschenfeindlichen Region. Gerade diese geographischen Gegebenheiten waren es jedoch, welche diese Stadt in den letzten 100 Jahren zum megaurbanen Raum heranwachsen ließen. Einzig die Kunst blieb für viele Jahrzehnte fern. Während die Ostküste der USA, vor allem New York, für die westliche Welt ab Mitte der 40er Jahre zum neuen Kunstzentrum avancierte, fehlte Los Angeles lange Zeit ein vergleichbares Netz von Galerien und Sponsoren sowie ein kunstinteressiertes Publikum, was zusammen eine ähnliche Entwicklung hätte bedingen können. Erst mit der Gründung des California Institute of the Arts – kurz CalArts – zu Beginn der 60er Jahre schien sich dies zu ändern. Abgeschreckt von der Kunstszene New Yorks und dem dort herrschenden Produktionsdruck, zog es nun eine Vielzahl von jungen Künstlern gen Westen. ” Man bildete so etwas wie eine Gemeinschaft” schildert Mike Kelley im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks die Situation im Los Angeles der 70er Jahre. Doch anders als an der Ostküste lassen sich diese Künstler nur schwer unter Begriffe subsumieren, die von einer gemeinsamen Thematik, Zielsetzung oder einem ähnlichem Stil zeugen könnten. Los Angeles steht vielmehr in seiner mehrdeutigen Eigenschaft als ” horizontal city” für die postmoderne Pluralität der…