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Report · von Michael Nungesser · S. 300 - 315
Report , 2013

Michael Nungesser
Kunst aus Brasilien im deutschsprachigen Raum

Ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2013

Im Mai 2013 wurde die vom Auswärtigen Amt getragene Initiative „Deutschland + Brasilien 2013-2014 – Wo Ideen sich verbinden“ eröffnet, die in Brasilien das Deutschlandjahr mit über 400 Projekten einleitete und zum transatlantischen Dialog beitragen will. Das Goethe-Institut ist für das Kulturprogramm zuständig. Gleichsam im Gegenzug hatte die Kultur Brasiliens in den letzten Monaten in Deutschland einen starken Stand. Brasilien war vom 9. bis 13. Oktober „Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2013“. Motto: „Ein Land voller Stimmen“. Auf der Buchmesse dominierte Literatur in Form von Druckerzeugnissen und digitalen Medien, doch, wie traditionell üblich, nutzte das Gastland die Chance, sich in der Stadt mit Veranstaltungen und Ausstellungen zu präsentieren. Der so ermöglichte konzentrierte Blick auf brasilianische Kunst währt nur kurze Zeit, er steht jedoch in einer langen Rezeptionstradition lateinamerikanischer inklusive brasilianischer Kunst. Die Verwendung der üblichen, grob verfälschenden Bezeichnung „Amerika“ als Synonym für die USA1 überschattet zwar noch immer die Bedeutung des Gesamtkontinents für die historische Entwicklung der Künste, zumal im 19. und 20. Jahrhundert, als die koloniale Vergangenheit abgestreift wurde, aber das von Europa und den USA dominierte Verständnis der Moderne gewinnt erst allmählich neue, globale Dimensionen. Brasilien, größter Staat Lateinamerikas, nimmt durch seine Verflechtung indigener, europäischer und afrikanischer kultureller Wurzeln eine herausragende Stellung in diesem integral verstanden Kontinent Amerika ein.

Brasilianische Kunst in Ausstellungen seit den 1960er Jahren

Brasilien dürfte neben Mexiko das Land sein, das im westlichen Europa bzw. Deutschland in den bildenden Künsten…


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von Michael Nungesser

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