3. Gespräch:
Kulturpolitik: Die Beziehungen zwischen Kunst bzw. Kunstinstitutionen und kommunaler sowie nationaler Kulturpolitik
ERHARD BUSEK:
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Wien
ROBERT MENASSE:
Schriftsteller, Wien
MARIE LOUISE VON PLESSEN:
Ausstellungsmacherin und Stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Museums, Berlin
KARL PRUSCHA:
Professor für Planungsgrundlagen und Gebäudeforschung und Rektor der Akademie der Bildenden Künste, Wien
LINDA REISCH:
Stadträtin und Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt/M.
TILMAN SPENGLER (Moderation):
Publizist, Herausgeber von Kursbuch, Ambach
JOHANNES VOGGENHUBER:
Autor, Bundesgeschäftsführer der Grünen Alternative, Wien
SUSAN WYATT:
Direktorin der Artists Space Gallery, New York
Spengler: Es geht heute morgen um die Reibflächen, die dann entstehen, wenn Politik etwas will und Kunst etwas schafft. Die Interessen der Politik an der Kunst haben sich historisch bekanntlich gewandelt; Sie brauchen nur an das Stichwort Mäzenatentum zu denken oder an das Stichwort der “Auskleidung”, der Benutzung von Kunst zur staatlichen Selbstdarstellung. Man kann weiter vom aufklärerischen Interesse der Politik an der Kunst reden, drittens kann man dann – und Sie sehen, ich bin hier vom bürgerlichen Lager jetzt bis zu den Grünen gewandert – auch vom Schutz der Natur vor der Kunst reden. Das heißt, es ist ein ganzes Bündel von Interessen.
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Um Ihnen bei diesem – zugegeben – etwas großen Thema einen direkteren Einstieg zukommen zu lassen, haben wir zwei Museumsmacherinnen, wenn ich diesen nicht sehr appetitlichen Begriff einmal so benutzen darf, gebeten, Erfahrungen aus ihrer jüngsten Arbeit vorzutragen.
Marie Louise von Plessen wird damit anfangen.
von Plessen: Ja, konkrete Erfahrungen in meiner noch waltenden Eigenschaft als stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Museums in Berlin…