Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat für die „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ einen neuen wissenschaftlichen Beraterkreis berufen. Ihm gehören fünfzehn Experten aus Deutschland, Polen, der Schweiz, Ungarn und den USA an. Sie beraten über ein Eckpunktepapier des Stiftungsrates, wie die Arbeit der Stiftung künftig aussehen soll. Noch vor der Sommerpause 2011 soll eine endgültige Fassung dieser Richtlinien vorliegen.
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, kritisierte den Kulturfinanzbericht 2010 des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden und der Statistischen Landesämter. Der Bericht listet die Kulturausgaben seit 2000 auf. Zimmermann: „Der Kulturfinanzbericht… ist teilweise äußerst ärgerlich, weil er kein realistisches Abbild der aktuellen Situation der Kulturfinanzierung in Deutschland liefert. Die Auswirkung der Finanzkrise auf die öffentlichen Haushalte wurde zum größten Teil einfach ignoriert und die vermeintlichen Etatsteigerungen der Vorjahre, die es preisbereinigt gar nicht gab, wurden einfach fortgeschrieben.“
Alle drei Jahre lässt die OECD in den Schulen die Fähigkeiten 15jähriger testen. Bei der jüngsten „PISA“-Studie, die Ende 2010 vorgestellt wurde, stand die Lesekompetenz dieser Altersgruppe auf dem Prüfstand. Der Deutsche Kulturrat wies daraufhin, dass die OECD ein Zusammenschluss von 33 marktwirtschaftlich orientierten Ländern ist, in denen die Bildungsziele folglich eher nach den Erfordernissen eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und des Welthandels definiert würden. Daher konzentrieren sich die PISA-Prüfer nur auf die „vermeintlich messbaren Fächer“, die künstlerischen Fächer hingegen fänden bei den Studien der OECD bislang keine Berücksichtigung. Kulturratsgeschäftsführer Olaf Zimmermann: „Künstlerische Fähigkeiten erscheinen oft nur noch als ein entbehrlicher Luxus, der eine Schulkarriere behindert… Das von der OECD angelegte Untersuchungsraster geht eindeutig zu Lasten der künstlerischen Fächer in der Schule….