Hans Kollhoff, Berliner Architekt, hatte beim Wettbewerb zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses (Humboldtforum) den dritten Platz errungen und anschließend „gegen eine Wettbewerbs- und Vergabepraxis“ geklagt, „die meint, auf die Einhaltung der selbst aufgestellten Spielregeln nicht hinwirken zu müssen“ (Kollhoff). Zum Wettbewerbssieger erklärt wurde nämlich der italienische Kollege Franco Stella, obwohl er nicht alle formalen Voraussetzungen der Auslobung erfüllte. Die Vergabekammer beim Bundeskartellamt erklärte den Vertrag zwischen dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und Stella daher für nichtig. Das Bundesbauministerium wiederum kann im Vergabeverfahren „keine Unregelmäßigkeiten“ erkennen und begreift den Ukas des Bundeskartellamts lediglich als eine „behördliche Entscheidung, die noch nicht endgültig ist“. Das Ministerium will den Kartellamts-Beschluss beim Oberlandesgericht Düsseldorf gerichtlich überprüfen lassen.
Wegen einer fehlerhaften Restaurierung der weltberühmten Karlsbrücke in Prag hat das örtliche Kultur- und Denkmalamt gegen die Stadt Prag eine Geldstrafe in Höhe von 54.000 tschechischen Kronen (2.160 Euro) verhängt. Die Stadt bestraft sich damit schildbürgerhafterweise selbst mit einem Bußgeld, dessen geringe Höhe auch in Tschechien allenfalls Symbolwert hat. Die Brücke über die Moldau gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat Anklage wegen Untreue gegen einen Museumsmitarbeiter des Bad Gandersheimer „Portals der Geschichte“ erhoben. Der Mitarbeiter soll im Jahre 2008 Woche für Woche insgesamt rund 10.000 Euro an Eintrittsgeldern in die eigene Tasche gesteckt haben.
In Berlin macht die Kulturwirtschaft inzwischen 21 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft aus. Kulturstaatssekretär André Schmitz macht sich daher für den Bau einer Kunsthalle stark und meinte kürzlich dazu im „Tagesspiegel“: „Die Erfahrungen mit der temporären Kunsthalle auf dem Schlossplatz lassen vermuten, dass Umfeld und Konzeption…