Die Kulturstiftung des Bundes, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine und der Berliner Akademie der Künste luden im Mai 2008 nach Berlin zu einer Tagung ein. Thema: „Kunst Werte Gesellschaft“. Der privatwirtschaftliche Kunstbetrieb, d.h. der Kunsthandel und die Sammler, prägen immer stärker das gesellschaftliche Verständnis von zeitgenössischer Kunst. Die Presse feiert die Erfolge spektakulärer Verkaufserlöse auf Kunstmessen und Auktionen und bejubelt die Blockbuster-Ausstellungen mit ihren überwältigenden Besucherzahlen. Doch der einsame verkannte Maler, der in seinem Atelier an der Staffelei verbissen um Form und Farbe ringt und keinen Galeristen findet, der ihn ausstellen wollte, fällt durchs Karriereraster und lebt von Hartz IV. Zu den Vernissagen kleiner Produzentengalerien finden sich manchmal nur zwei Dutzend Besucher ein. Zwischen dem Glamour-Betrieb international agierender Museumskonzerne und der ökonomischen Wirklichkeit der BBK-Mitglieder klafft die Schere immer weiter auseinander. Welche Auswirkungen hat der eventkulturelle Rummel auf öffentlich finanzierte und gemeinnützige Kunstinstitutionen? Wird ihre Funktion durch die vom Kunstmarkt erzeugte Aufmerksamkeit in Frage gestellt? Parallel zur 5. Berlin Biennale suchte die Tagung nach einer neuen Positionsbestimmung von öffentlich und privat geförderter Kunst. Sie umfasste mehrere Podien, Vorträge und Präsentationen sowie einen Open Space, in dem etwa vierzig Kunstvereine und andere Non-Profit-Kunstinstitutionen ihre Arbeit vermitteln durften. Referentenliste: Marion Ackermann, Uli Aigner, Marius Babias, Stephan Berg, Beatrice von Bismarck, Anne-Marie Bonnet, Armin Chodzinski, Stephan Dillemuth, Harald Falckenberg, Bernd Fesel, Catrin Lorch, Dirk Luckow, Stephan Opitz, Cay Sophie Rabinowitz, Tino Sehgal, Andreas Siekmann, Klaus Staeck, Hortensia Völckers, Stephan Schmidt-Wulffen, Adam Szymczyk, Christina Weiss.
Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper, setzt sich für eine…