Im Düsseldorfer Stadtrat blitzte die FDP-Fraktion mit dem Vorschlag ab, den im Mai 2007 im Alter von 61 verstorbenen Maler Jörg Immendorff ehren zu wollen. „Wir übertreiben das in Düsseldorf“, winkte der Vorsitzende des Kulturausschusses, Friedrich Conzen (CDU), ab. Es sei „unangemessen und voreilig“, nach dem Prinzip zu handeln, „in der Zeitung zu lesen, wer gestern gestorben ist, und morgen zu überlegen: Was machen wir?“, so Conzen. Auch die Grünen im Stadtrat wollen sich in der Diskussion um die Würdigung Verstorbener nicht einer „Tageshektik“ beugen. Es ginge ja auch nicht nur um Immendorff, sondern ebenso um die jüngst verstorbenen Düsseldorfer Kunstprofessoren Name June Paik und Bernd Becher, meint der Grünen-Politiker Tony Mörger.
Bundestagspräsident Norbert Lammert und Theatermacher Jürgen Flimm zogen wegen einer gemeinsamen Lesung „`s ist leider Krieg“ im Bochumer Schauspielhaus massive Kritik auf sich. Bochums Alt-Intendant Frank-Patrick Steckel hatte die Leitung des Theaters aufgefordert, die Veranstaltung abzusagen: „Die Bühnen eines Schauspielhauses sind der Vorstellungskunst der Schauspieler vorbehalten – für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären ist da kein Platz“. Das Bochumer Friedensplenum beschimpfte den Politiker als „Luzifer der Kultur“, „Paten der Hochrüstung“ und „Friedensheuchler“.
Dora García, spanische Künstlerin, benutzt Stasi-Fotos aus dem Fundus der Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit („Birthler-Behörde“) als Kunstwerke. Bei der Behörde stehen die Unterlagen für Forschungszwecke zur Verfügung. Dass jemand allerdings Kunst daraus macht, ist jedoch ein Novum. Während Garcia der Ansicht ist, durch „Auswahl und Rahmung“ seien diese Motive von nachrichtendienstlichen Überwachungsaktionen zu ihrer künstlerischen Arbeit geworden, ist man bei der Birthler-Behörde über die…