In Köln werden die Ausgrabungen und Monumente aus der Römerzeit und dem Mittelalter rund ums Rathaus zu einer Archäologischen Zone/ Jüdisches Museum zusammengefasst. Die Originalstandorte des antiken Statthalter-Palastes Praetorium, ein römischer Abwasserkanal und die mittelalterlichen Reste des jüdischen Viertels mit dem Kultbad Mikwe bilden dann zusammen quasi ein unterirdisches Museum. Die Landesregierung bezuschusst das Projekt mit 14,3 Mill. Euro. Doch wie so oft bei öffentlichen kommunalen Bauvorhaben werden Zeitplan und Kostenrahmen nicht eingehalten, und zudem begleiten allerlei Querelen das Projekt. Der städtische Anteil ist mittlerweile um das Dreifache angestiegen: 51 Mill. Euro kosten die Maßnahmen nunmehr. SPD, FDP, Grüne und Linke im Rat fassten vor der Sommerpause einen neuen Budgetbeschluss, in den auch der Bau eines Jüdischen Museums eingerechnet ist. Die CDU sorgte indessen für einen Eklat, als ihr Fraktionschef Winrich Granitzka zur Ablehnung des Jüdischen Museums in seiner Fraktion erklärte, der Vorsitzende der Kölner Synagogengemeinde Abraham Lehrer habe zu ihm gesagt, dass seine Gemeinde ein solches Museum „nicht brauche“, was Lehrer allerdings empört dementierte. Für weitere Misstöne sorgte nicht zum ersten Mal Sven Schütte, Projektleiter der Archäologischen Zone. Im Herbst 2010 distanzierten sich die Direktoren der städtischen Museen von einem „respekt- und stillosen Schreiben“, das Schütte als Privatmann an die NRW-Staatskanzlei geschickt hatte. Darin hatte er sich vehement dagegen ausgesprochen, dem scheidenden Leiter des Römisch-Germanischen Museums Prof. Hansgerd Hellenkemper das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Im Juli 2011 hatte nunmehr CDU-Chef Granitzka Anlass, mit Projektleiter Sven Schütte zu hadern: Schütte habe ihm erklärt, „dass sich sowohl die Direktoren Jüdischer Museen in…
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