Künstler, packt Eure Sachen und zieht nach NYC
Magnus Resch im Gespräch mit Martin Seidel
Es gibt kein mangelndes Talent. Es gibt keine schlechte Kunst. Es gibt nur schlechtes Marketing.
Magnus Resch, lebt in New York, ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und Professor für Kunstökonomie an der Yale University. Er ist Kunstmarktexperte, Unternehmer, Bestsellerautor und Gründer der Online-Kunstakadademie Magnusclass.com, sowie Erfinder der Kunsterkennungs-App Magnus. net. Leonardo DiCaprio ist sein Investor und Berater. Sein neues Buch „Become A Successfull Artist“ erscheint bei Phaidon in 2021. Das Buch basiert auf einem Artikel im Science Magazine, den Resch im Dezember 2018 veröffentlichte. Dieser wissenschaftliche Beitrag vermittelt Antworten auf die Frage, was Künstler erfolgreich macht. Resch provoziert darin das Establishment mit Thesen wie „Das Gerede von guter Kunst ist völliger Quatsch“. Wir treffen ihn auf ein launiges Gespräch.
Martin Seidel: Herr Resch, Sie beklagen in der Kunst den grassierenden „Kult der Exklusivität“ und wünschen sich eine „demokratische“ Kunst. Was heißt das? Soll die Kunst insgesamt massentauglicher und damit gefälliger werden oder nur vielfältiger?
Magnus Resch: Der Kunstmarkt ist in einer Sackgasse. Ein paar wenige Künstler, Galeristen und Sammler verdienen Geld, jeder andere leidet. Frauen, Mitglieder der LGBTQ+ Community und Afro Amerikaner sind unterrepräsentiert. Der Kunstmarkt ist undemokratisch und unfair – deswegen ist er seit Jahren in einer Rezession. Um sich aus diesem Schlamassel zu befreien, braucht der Kunstmarkt mehr Nachfrage, weniger Angebot und einen trasparenten Markt.
Von Fragen mangelnden Talents einmal abgesehen: Was machen Künstler*innen falsch, die keine Ausstellungsmöglichkeiten finden und nichts verkaufen? Was müssten sie machen, um…