Kuba
Alexandre Arrechea, Alessandro Busci, Yoan Capote, Felipe Cardena, Duvier Del Dago, Giorgio Ortona, Alessandro Papetti, Eduardo Ponjuan, Desiderio – Cuba mon amour. Kurator: Duccio Trombadori. Ort: Isola di San Servolo, Caserma Cornoldi
Erstmals seit über einem halben Jahrhundert präsentiert sich Kuba auf der Biennale Venedig wieder mit einem eigenen Pavillon. Untergebracht ist die Ausstellung auf dem begrünten Campus der Insel von San Servolo. „Cuba Mon Amour“ hat der italienische Kurator Duccio Trombadori die Schau überschrieben, für die er vier kubanische, vier italienische und einen spanischen Künstler ausgewählt hat. Auch wenn sich die nicht-kubanischen Künstler im weitesten Sinne mit kubanischen Themen befassen, ist man als Besucher doch etwas enttäuscht. Man hätte sich mehr Kunst aus Kuba gewünscht.
Aber die gezeigten Arbeiten sind von durchgehend guter Qualität. Eduardo Ponjuán (geb. 1956) hat eine neun Meter lange Horizontlinie gespannt, auf die Hunderte kubanischer Ein-Cent-Münzen aus Aluminium gefädelt sind. In der Mitte ist das Drahtseil durchtrennt und greift mit zwei Haken in einen gelochten kubanischen Silberpeso (geprägt 1934). Alexandre Arrecheas (geb. 1970) Modelle von Hochhäusern sind eine Parodie auf die Tempel der modernen Zivilisation. Sie stehen auf bunten Kreiseln, und wenn sie sich nicht mehr schnell genug drehen, dann fallen sie einfach um. Der Titel dieser Installation ist „The City that Stopped Dancing“. Mit beiden Beinen fest im Zementsockel steht das Selbstportrait von Yoan Capote (geb. 1977). Die dünnen, aus Bronze geformten Beinknochen tragen eine schwere Last: Unterleib, Oberkörper und Kopf bestehen aus rohen Zementblöcken. Ganz filigran dagegen ist das GPS von Duvier Del Dago Fernández…