Kresiah Mukwazhi
Die übernatürlichen Kräfte des Körpers einer Frau
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Der Körper der Frau und ihre spirituellen Kräfte stehen im Mittelpunkt des Werks von Kresiah Mukwazhi. 1992 in Harare, Zimbabwe geboren, wurde sie an der National Gallery of Zimbabwe Visual Art School und am Market Photo Workshop in Südafrika ausgebildet. Sie stützt sich in ihrer künstlerischen Praxis auf persönliche Erfahrungen und Beobachtungen von geschlechtsspezifischer Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch, arbeitet mit Textilcollagen, Installationen, Performances und Videos und untersucht die Politisierung und Instrumentalisierung des weiblichen Körpers als umstrittenen Ort, an dem sich die Machtdynamik der patriarchalen Gesellschaft abspielt. In ihren jüngsten Arbeiten erforscht sie die Strukturen der geschlechtsspezifischen Gewalt und dekonstruiert Erzählungen, die Frauen in der simbabwischen Gesellschaft marginalisieren. Indem sie kulturelle Weiblichkeitsnormen und Tabus in Bezug auf die weibliche Handlungsfähigkeit hinterfragt, setzt sie sich mit latenten Formen des Patriarchats auseinander. Ihre Praxis ist Ausdruck ihres Engagements für Solidarität, Empowerment und Fürsorge für marginalisierte Gemeinschaften und eine Plattform für Widerstand und Selbstermächtigung.
HNJ Beginnen wir damit, wie du zur Kunst kamst?
KM Ich war mein ganzes Leben lang Künstlerin. Wenn ich aber einen zeitlichen Rahmen bestimmen soll, wann alles begann, so war es während meiner Schulzeit, von der Grundschule über die Highschool bis zur Akademie. Und jetzt praktiziere ich es hauptberuflich. Ich hatte Inspirationen. Meine früheste kam von meiner verstorbenen Großmutter, die Töpferin war und dazu ihre Hände benutzte, und keine Maschinen. Zudem ist meine Familie auf unterschiedliche Weise kunst- und kulturorientiert. Meine Mutter war Schneiderin und Hauswirtschaftslehrerin, mein…