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Magazin · von Ursula Maria Probst · S. 428 - 428
Magazin , 2005

Ursula Maria Probst
Kreativität & Kapital

Was ist eigentlich aus der “Creative Industrie” und deren euphorischen Aufbruchstimmung geworden? Wie sich am Beispiel der New Economy in Großbritannien zeigte, die in der Flexibilität der Kreativindustrie in den späten 1990er Jahre einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise sah, läuft eine Vernetzung zwischen Kunst, Politik und Wirtschaft stets Gefahr, für Imagezwecke missbraucht zu werden. In ihrer Publikation “Kreativität & Kapital” sieht Doris Rothauer in der dialektischen Beziehung zwischen Kunst und Ökonomie nach wie vor ein Potential, um neue Modelle der Kreativität und künstlerischen Produktion zu schaffen. Die Tatsache, dass Kunst, Design, Mode, Film, Architektur und Neue Medien als Wachstumsbranchen boomen und KünstlerInnen und Kunstschaffende Modelle für die Umgestaltung der Arbeitsgesellschaft bieten, wirkt sich bis dato nur bedingt auf den Lifestyle der Betroffenen aus. Wie Doris Rothauer ausführt, gilt Kreativität heute nicht mehr als künstlerischer Mythos, sondern wird zum wirtschaftlichen Imperativ und gesellschaftlichen Lifestyle. Kreativität als Inbegriff von Originalität, Genuinität, Flexibilität, Erfindungsreichtum, Gestaltungsfreiheit und Autonomie zählt heute zu den Schlüsselfaktoren im Globalisierungswettbewerb. Bereits in der Ausstellung “Be creative!” (2003) in Zürich wurde der Wandel des Kreativitätskonzepts vom “Befreiungsmythos” zum “kreativen Imperativ” nachgezeichnet. Laut Doris Rothauer wird Kreativität heute nicht mehr als emanzipatorische Utopie, sondern als gesellschaftliche Verpflichtung betrachtet. Was dies nun für die Kunst bedeutet, analysiert sie in ihrer Publikation “Kreativität & Kapital”, indem sie das Ökonomische in der Kunst und das Kreative in der Wirtschaft auf ihre Strukturen, Strategien und Leitbilder hin untersucht. Kreativität ist zu einem allgegenwärtigen Begriff geworden und der Kreativitätsmarkt…


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von Ursula Maria Probst

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