Dieter Daniels
Køpcke, Koepcke, Köpcke
Museum am Ostwall, 14.2. -10.4.1988
DAAD-Galerie Berlin, Dezember 1987 – Januar 1988
Gemeentemuseum Den Haag, Herbst 1988
Kunsthalle Kiel, Herbst 1989
Daß es bei Arthur (Addi) Köpcke um existentielle Extreme geht, kann, wer will und daran glaubt, schon aus der Analyse seines Geburtsdatums schließen. Der am 26. November 1928 in Hamburg Geborene ist in der graphischen Umsetzung der Sternkonstellation von 15 Künstlerfreunden, die Ludwig Gosewitz vornahm, der einzige, der zwei Maxima und kein Minimum aufweist. Die gegensätzlichen Kräfte von Merkur und Venus bestimmen für den Astrologen sein
Wesen (siehe: L. Gosewitz im Katalog: 1962 Wiesbaden Fluxus 1982, S. 321 ff.). Die eher amüsante tabellarische Typologie, die zwei andere Freunde von Köpcke aufstellen, zeigt, wie es scheinen mag, die praktische Umsetzung dieser Schicksalskoordinaten: Als einziger aus der Riege der Fluxus-Künstler erhält Köpcke die doppelte Punktzahl in den Kategorien “poetische Bindungen” und Alkoholkonsum (“in vino veritas” ; siehe: Robert Filliou und Emmet Williams, ebd. S. 163/236). Das Übermaß des letzteren sollte seinem Leben dann auch schon 1977 ein Ende setzen. Die Gratwanderung zwischen einer trockenen Poesie der Worte und Zeichen und einem malerischen Delirium von Farbe und Collage erweist sich in der Kunst Köpckes als ein erfolgreicheres und fruchtbareres Konzept, als es die Extreme seines Lebens sein konnten. Die Ausstellung in Dortmund (zuvor in kleinerem Umfang in der DAAD-Galerie in Berlin zu sehen) ist die erste umfassende museale Retrospektive seines Werks – immerhin 10 Jahre nach seinem Tod.
Der Künstler Köpcke wird zunächst mit Fluxus in Verbindung gebracht, die Retrospektive zeigt,…