Kathrin Luz
Konzepte der Liebe
Kölnischer Kunstverein, 9.2. – 30.3.2008
Ach, wie schön kann die Liebe sein? Turtelig-verliebt oder leidenschaftlich-entflammt, im stillen Einvernehmen oder im lautstarken Aufbegehren. In der Kölner Ausstellung herrscht jedenfalls eher das stille Einvernehmen – über ästhetische Diskurse, künstlerische Vernetzungen, formale Strategien. Das von den Direktorinnen Anja Dorn und Kathrin Jentjens zusammen mit der Berliner Künstlerin und Kuratorin Judith Hopf entwickelte Projekt harmonisiert, um nicht zu sagen homogenisiert, die vielfältigen Erscheinungsformen der Liebe, indem sie sie unter dem Parameter ihrer Produktivität befragt. Die Liebe als schöpferische Kraft: Das hat seine Reize – wie seine Tücken. „`Konzepte der Liebe´ ist eine Ausstellung, die künstlerischen Diskursen, Produktionen und Positionen nachgeht, welche die Erfahrung des „In-Liebe-Fallens“ als radikalisierende Bewegungsform thematisieren, oder besser: mitdenken.“ – so beschreiben die drei Kuratorinnen ihr Vorhaben, „eine Sprache für diese Bewegungen der Liebe zu finden“. Und weiter: „Die Erfahrung des „In-Liebe-Fallens“ lässt sich bekanntlich nicht herstellen, da sie außerhalb der rationalen Entschlussmöglichkeit liegt. Dabei wird die Liebe selbst nicht als irrational betrachtet. Sie wird mit unzählbaren politischen, begehrens-orientierten und ästhetischen Projektionen, Strukturen und Konzeptionen verbunden.“
Doch wie sehen die „Sprachversuche“ der Künstler selbst aus? Der in Berlin lebende Florian Zeyfang (geb. 1965 in Stuttgart) präsentiert eine zweiteilige Dia-Installation. Der Betrachter betritt einen kleinen abgedunkelten Raum, auf der rechten, schwarzen Projektionswand läuft die Dia-Serie „Obscurity – Kiev Versio“. Sie besteht aus einer Reihe von Schwarz-Weiss-Bildern, die in Kiev aufgenommen wurden und Alltagssituationen im öffentlichen Raum zeigen. Zwischendurch blitzen Bruchstücke einer Unterhaltung über grundsätzliche Fragen von Macht und deren politischer…