Dieter Bogner
»Konstruktive Strömungen«
Sommer 1989
Mit der Ausstellung “75 Jahre MAERZ – Geometrische Abstraktionen” im Stadtmuseum Nordico, Linz, begann die von Josef Linschinger konzipierte und organisierte Ausstellungsreihe “Konstruktive Strömungen”. Ihr folgten die Ausstellungen “Ben Muthofer – Skulpturen, Felix Schlenker – Bilder” in Passau, St. Anna-Kapelle; “Walter Kaitna – Kräftesysteme” in Gmunden, Kammerhofgalerie; “Konstruktive Druckgrafik aus Ungarn” in Vöcklabruck, Lebzelterhaus; “Hellmut Bruch – Plastiken, Josef Linschinger – Bilder” in Wels, Galerie A 4; “Heinz Gappmayr – Visuelle Texte” in Schärding, Galerie Weidan; “Waltraut Cooper – Neue Bilder” in Vorchdorf, Galerie Spitzbart; “Freiraum 2 – Polnische konstruktive Kunst” in Gmunden, Kongreßhaus Gmunden, Villa Toscana; und in der Hipp-Halle, Gmunden, die “Null-Dimension 1 – Kunst international” mit 559 Werken von 186 Künstlern aus aller Welt. Sie bildete den Abschluß dieser Ausstellungsreihe.
Es sind – will man sie kunsthistorisch einordnen – vor allem Werke der “konkreten”, im engeren Sinn der “konstruktiven” Kunst, die gezeigt wurden. Mit diesen beiden Begriffen ließ sich in den sechziger und siebziger Jahren noch ein überwiegender Teil der auf formale und farbige Ordnungen reduzierten künstlerischen Gestaltungen bezeichnen. In der aktuellen Kunstszene beziehen sie sich hingegen nur auf ein Segment in einem sich explosionsartig nach verschiedensten Richtungen erweiternden Feld, in dem Künstler auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit einfachen künstlerischen Mitteln arbeiten.
Diese Blüte des künstlerischen Umgangs mit elementaren Formen und Farben, Materialien und Texturen fügt der Geschichte dieser traditionsreichen Kunstrichtung am Ende des Jahrhunderts eine ungemein farbige Facette hinzu, obwohl sie noch vor wenigen Jahren praktisch totgesagt wurde. Kaum je war das…