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Ausstellungen: Ahlen · von Claudia Posca · S. 250 - 252
Ausstellungen: Ahlen ,

Ahlen
Konkrete Frauen. Neue Räume

Kunstmuseum 16.02.– 15.06.2025
von Claudia Posca

Eckig, rund, bunt, lichtleuchtend und in jedem Fall nicht illustrativ reizt das materialoffene Bildprogramm der 20-Positionen-starken Ahlener Schau Konkrete Frauen. Neue Räume zur Sichtung dessen, was die Konkrete Kunst von heute, zumal, wenn sie von Frauen geschaffen wurde, zu bieten hat. Dabei vorab versprochen: Erwartungen werden gesprengt, Horizonte geweitet. Analytischer Purismus, Serialität und Raster jedenfalls sehen anders aus als übergroße Papierknäuel aus bedruckter PVC-Folie angedockt an der Wand zur Störung von Ordnung, zur Stiftung von Chaos (Esther Stocker *1974). Auch die farbig und frei im Raum irritierend vor- bzw. hintereinander hängenden Holzgitter von Amalia Valdés (*1981) – was hat das Gitter was das Raster nicht hat? – oder die handgefertigten Teppiche aus dem Iran mit geometrischer Fadenverspannung als Statement kulturellen Dialogs zwischen persischer und westlicher Kultur von Haleh Redjaian (*1971) scheinen kaum zum traditionell nüchternen Kanon Konkreter Kunst zu passen.

Selbst Beton in Kombination mit Acrylglas und Metall ist im Ausstellungsparcours zu finden, wurde von Ulrike Möhle (*1961) zur Skulptur X2 (stabiles Ungleichgewicht) verarbeitet, während Birgit Werres (*1962) ein blaues Kunststoffnetz zur ornamentartigen 3-D-Skulptur an der Wand umfunktionierte. Was ganz offensichtlich weder sperrig kühle noch minimalistisch reduzierte noch Mainstream-Kunst ist, aber die Formensprache der Konkretion à jour aktualisiert. Von wegen also ,aus der Zeit gefallen‘. Nur die Thematisierung des erklecklichen Anteils „Konkreter Frauen“ in der Konkreten Kunst, – die blieb bis dato eine Randerscheinung, deckt sich mit dem Befund, dass in der hauseigenen Sammlung des Kunstmuseum Ahlen, wie in so vielen anderen…

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