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Kunstforum-Gespräche · von Ronald Berg · S. 371 - 375
Kunstforum-Gespräche , 2011

Konflikte sind das Gute und Spannende

Über das Alltagsgeschäft bei der Kunst im öffentlichen Raum und dessen demokratische Legitimation
Ronald Berg im Gespräch mit Elfriede Müller

Elfriede Müller ist seit 1994 Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum im bbk Berlin (Berufsverband bildender Künstler Berlin e.V.). Das Büro selbst existiert bereits seit 1977. Es hat die Aufgabe, die bei öffentlichen Bauten in Berlin festgelegten ein bis zwei Prozent der Bausumme für Kunst im öffentlichen Raum durchzusetzen. Eine mitunter schwierige Aufgabe. Im Prinzip gilt die Berliner Richtlinie nicht nur für Hochbauten sondern auch für Tiefbauten, wird aber dort bislang selten angewandt. Das Büro hat ferner den Auftrag, das Land Berlin und seine Stadtbezirksverwaltungen bei der Umsetzung der Richtlinie für Kunst im öffentlichen Raum zu unterstützen. Im Durchschnitt begleitet das Büro – bestehend aus zwei Vollzeit- und einer Teilzeitstelle – 20 Vorhaben im Jahr, bei einem Finanzvolumen von einigen Millionen Euro im Jahr. (4 Million in 2009). In den meisten Fällen handelt es sich um geladene Kunstwettbewerbe, offen ausgeschriebene Wettbewerbe sind eher selten und im Verfahren ungleich aufwendiger. Sie kommen etwa bei den politisch oder gesellschaftlich umstrittenen „Denkzeichen“ zum Zuge, etwa bei der europaweiten Ausschreibungen zum Gedenken an den Hitlerattentäter Georg Elser 2010.

Aus Sicht der Politik und der Verwaltung fungiert das Büro für Kunst im öffentlichen Raum als Dienstleister und Experte. Durch seine praktische Mitarbeit in den Verfahren, durch die Beratung von Künstlern und durch die Herausgabe einer eigenen Fachzeitschrift (kunststadt stadtkunst), die europaweit über einschlägige Projekte berichtet, theoretisiert und kritisiert, hat sich das Büro…


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