Kohärenz ist wichtig
Rosemarie Schwarzwälder begeht in der Wiener Galerie nächst St. Stephan ihr 40-jähriges Jubiläum als Galeristin
Ein Gespräch von Daniela Gregori
In den Räumlichkeiten der Galerie nächst St. Stephan hat man sich seit nunmehr 95 Jahren der Avantgarde verschrieben. Ab 1923 zeigte hier Otto Kallir-Nirenstein Künstler wie Gustav Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka, Künstler, die er auch nach seiner Emigration 1938 in der New Yorker Galerie St. Etienne bei einem amerikanischen Publikum etablierte. Nach einer Interimslösung übernahm Monsignore Otto Mauer die Räume in der Grünangerergasse und machte sie zu einem Ort an dem neue Positionen erprobt und präsentiert werden konnten. Nach dem Tod des kunstsinnigen Dompredigers übernahm der Künstler Oswald Oberhuber 1973 die Leitung der Galerie und führte diese im Sinne Otto Mauers weiter. Seit 1978 steht Rosemarie Schwarzwälder an der Spitze der Galerie nächst St. Stephan. Eine Ergänzung gleichsam als Schaufenster fand die Galerie, die sich im 2. Obergeschoss des sogenannten Neuberger Hofs befindet, 2005 mit dem straßen‑ seitig gelegenen Login. Zum Jubiläum stellte Schwarzwälder mit der Ausstellung Just so Stories nicht nur eine Schau auf 40 Jahre Galeriearbeit zusammen, sondern gibt mit ihren Texten über die einzelnen Künstler und Werke einen Einblick auf Hintergründe und ihr Denken (online abrufbar).
Daniela Gregori: Lassen Sie uns zu den Anfängen gehen. Als Sie 1978 die Galerie vorerst als Geschäftsführerin übernommen haben, war es mit dem diesem Anspruch eine Longue durée von 40 Jahren? Oder ab wann war Ihnen klar: „Das mach’ ich nun mein Leben lang“?
Rosemarie Schwarzwälder: Als ich von…