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Ausstellungen: Bottrop · von Claudia Posca · S. 252 - 253
Ausstellungen: Bottrop ,

Bottrop
Kochen Putzen Sorgen

Care-Arbeit in der Kunst seit 1960
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop 22.10.2023–03.03.2024

von Claudia Posca

Das ist eine eher seltene Ansage im Kunstbetrieb, – versteckt im Off der Ausstellung Kochen Putzen Sorgen – Care-Arbeit in der Kunst seit 1960. Das Motiv zwischen den Zeilen: ,Fragen Sie mal Frauen, denn Mutti hat ausgedient‘. Es könnte ein neuer YouTube-Channel draus werden – wider Klischees, rund um Putz-Performances im Museum zum Beispiel. Tatsächlich geht es der üppig ausgestatteten Schau im Josef Albers Museum Quadrat Bottrop darum, im Spiegel feministisch motivierter Kunst zu versichtbaren, was gesellschaftsrelevante Care-Arbeit ausmacht, um sie u. a. „als Grundlage für Lohnarbeit erkennbar werden zu lassen.“ Schließlich sind Standing Ovations wie in der Covid 19-Pandämie zwar schön, haben aber weder die Dauer noch Nachhaltigkeit einer wertschätzend höheren Entlohnung. Fragen Sie mal Frauen, fragen Sie mal Künstlerinnen.

Und so steckt im Ausstellungs parcours die Überzeugung, dass Perspektive und Wahrnehmung der einen Hälfte der Menschheit doch ein bester Seismograph dessen sind, was tatsächlich, und zumal anschaulich im Bild gebannt, im Alltag des 20. / 21. Jahrhunderts zwischen den Geschlechtern, im Machtgefüge gesellschaftspolitischer Strukturen vor sich geht. Symptomatisch der Spruch: Vor der Ehe kriegst Du Rosen, in der Ehe flickst du Hosen! Gleichberechtigung sieht anders aus. Vom Gender-Gap heute ganz zu schweigen, ein beschämender Missstand, genauso wie die Doppelbelastung von Frauen, die Haushalt, Familien-Fürsorge und Erwerbsarbeit in der Regel stillschweigend als Familien- Allround-Managerin wuppen. In der Kunst war und ist das nicht anders.

Bügeleisen oder Pinsel? Mons Fils hat Lea Lublin (1929 – 1999,…

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