Moderne, reloaded: Interviews mit Kuratoren, Kunsthistorikern, Kunstkritikern, Museumsdirektoren
Klaus Görner und Javier Villa
Kurator und Künstler
Eine Geschichte zweier Welten
Für eines der größten Ausstellungsprojekte in seiner Geschichte kooperiert das MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt a.M. mit dem Museo de Arte Moderno de Buenos Aires in Argentinien. Die Präsentation stellt eigene Arbeiten der Sammlung in Dialog zu Schlüsselwerken lateinamerikanischer Kunst. Die Präsentation umfasst 500 Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen von über 100 Künstlern aus Lateinamerika, den USA und Europa und füllt das gesamte Haus des MMK. Klaus Görner (geb. 1958) ist seit 2002 Kurator am MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt. Der Künstler und Kritiker Javier Villa (geb. 1978 in Buenos Aires) ist derzeit als Senior Curator am Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (MAMBA) tätig und zusammen mit der Direktorin des Hauses Victoria Noorthoorn auf argentinischer Seite für das Projekt verantwortlich, das dann vom 07.07. – 14.10.2018 im MAMBA zu sehen ist.
Sabine Maria Schmidt: „A Tale of Two Worlds“ heißt das aktuelle Ausstellungsprojekt, das den Dialog mit experimenteller Kunst Lateinamerikas in großer Breite vorführt. Welche Geschichte wird hier erzählt?
Javier Villa: „A Tale of Two Worlds“ steckt einen neuen Dialog ab, der zwei verschiedene Narrative verknüpft, das der westlichen zeitgenössischen Kunst, den damit verbundenen Kanon zwischen europäischer und nordamerikanischer Kunst, und das Narrativ der experimentellen Kunst aus Lateinamerika. Die Kunst, die wir ausstellen, stammt aus unterschiedlichen politischen, ökonomischen und historischen Kontexten und wird dabei parallele Entwicklungslinien, Schnittmengen,…