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Ausstellungen: München · S. 301 - 301
Ausstellungen: München , 1986

Hanne Weskott
Klaudia Schifferle

Kunstverein München 25.1.-2.3.1986
Bonner Kunstverein 13.3.-27.4.1986
Aargauer Kunsthaus 9.5.-l5.6.1986

Auf der documenta 7, im Alter von 25 Jahren, trat Klaudia Schifferle zum ersten Mal voll ins internationale Rampenlicht. Als eine der jüngsten Teilnehmer/innen erregte sie damals mit ihrer kindlich-naiven Menschendarstellung Aufsehen. Diese war geprägt von Comics und den dieser Generation so vertrauten Film- und Fernsehmonstern. Mehr gezeichnet als gemalt, bewegten sich diese Wesen vor einem diffus farbigen Lackgrund. Bei aktuell ’83 in München, wofür sie von Erika Billeter eingeladen worden war, erschien ihre Malweise noch zeichenhafter, lauter und lakonischer. Ihre Farben waren plakativ und flächig gesetzt, die Kontraste hart, die Themen kürzelhaft angeschnitten und durch einfachste zeichnerische Mittel miteinander in Beziehung gebracht.

Jetzt in ihrer ersten Museumsausstellung präsentiert sie sich als eine Künstlerin, die auf der Suche nach mehr Differenzierung ihrer Ausdrucksmöglichkeiten ist. Sie hat begonnen, mit Öl zu malen, um ihre Bildthemen aus der Malerei heraus zu entwickeln. Daß dabei erst mal die Klarheit der Aussage verloren geht, ist bei einer Künstlerin und Autodidaktin dieser Generation, der keine Regel der Kunst unantastbar ist, nicht verwunderlich. So finden wir das, was sie zu gewinnen sucht, derzeit in ihren großformatigen Zeichnungen viel eher als in der Malerei. Die Vielgesichtigkeit und Vielschichtigkeit ihrer Traumbilder kommt in ihrer größtenteils recht virtuosen Zeichentechnik viel besser zum Ausdruck als in den farblich oft sehr gewagten Ölbildern. In den Zeichnungen erreicht sie eine vielschichtige Räumlichkeit oft schon durch den differenzierten Einsatz des Graphitstiftes, wobei sie vom zarten Strich über eine dichte Schraffur bis zur gänzlich…


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