Wien
Kiki Kogelnik
Now Is the Time
Bank Austria Kunstforum 02.02.– 25.06.2023
von Daniela Gregori
Knallig bunt, eng & dicht mag es später werden. Ganz zu Beginn jedoch blickt man am Ende des langgezogenen Entrees, vorbei am Deflilee der überaus bekannten venezianischen Glasköpfe, auf ein Gemälde von einer erstaunlich reduzierten Formund Farbpalette, zumindest aus der Ferne. „The Painter“ nennt sich das Werk aus dem Jahr 1975 und es scheint einiges zu vereinen, was das Œuvre von Kiki Kogelnik (1935 – 1997) ausmacht. Da gibt es die von der eigenen Dimension abgenommene Silhouette, die als Cutouts im Werk zentral sind, da gibt es ein, trotz aller Umrisshaftigkeit in der Körperhaltung, fragend forderndes Posieren, als wäre jemand vor der Leinwand getreten, um sie zu vergewissern, welch’ Pinselstrich als nächstes gesetzt werden soll. Die Farbe hierfür ist bereits gewählt, der Malkittel hat bereits allerlei andere koloristische Spuren abbekommen, nun tropft der Pinsel, knapp unter die Leibesmitte positioniert, in einem leuchtendem Rot. Im Katalog findet sich schließlich noch ein Foto der Künstlerin, das als Studie zu dem Gemälde gedient hat. „A new Period“ hat Kogelnig ganz doppeldeutig darunter notiert. Etwas Neues beginnt und dennoch unterliegt alles einer Entwicklung, die Zyklen unterworfen ist. Das mag für den weiblichen Körper ebenso gelten wie für das Werk einer Künstlerin, das in seiner Stringenz immer wieder erstaunt.
Nun also Kiki Kogelnik. Über die Jahre hat sich das Wiener Kunstforum nun einen Namen gemacht mit sorgfältig kuratierten Ausstellungen zu nicht unbekannten Frauenpositionen. Auch die Kogelnik galt es nicht erst zu entdecken. In Österreich…