CLAUDIA BALCEROWIAK
KH Hödicke
Nachdem sich die Welt in einer Schaufensterscheibe verzerrt hatte, verzerrte sich auch ihre Reflexion auf Nessel.
Um den Durchblick (Einblick) zu erhalten, benutzten wir Scheibenwischer und versuchten auch aus dem Fenster zu gucken, aber der Weg führte uns durch Drehkreuze und französische Pissoirs. Da bin ich das erstemal richtig abgefahren und zwar nach oben, 50 cm über den Boden. So konnte ich den Stromboli sich auf vier Postkarten in Windeseile drehen sehen und Musik drang aus gemalten Lautsprechern, während die Zeit lange Teerfäden zog, so daß ich mit dem stolzen Bewußtsein erwachte: 18.36 Uhr. Ich habe Hunger. ‘Mit Worten können Sie überhaupt nichts ausdrücken. Um sich geistig irgendwohin zu bewegen, sind Worte eine große Pest.’ ‘Und wie können Sie sich ausdrücken? ‘ Duchamp antwortete darauf, ‘Sie müssen sich ja garnicht ausdrücken. Liebe drückt sich auch nicht in Worten aus. Es ist eben Liebe. Die Gefühle haben kein Äquivalent in Worten; wir glauben zwar, daß sie es haben, aber es ist nicht so.’ Wir fuhren fort, über Kunst zu diskutieren. Am Abend vorher hatten wir ein Interview konzipiert, etwa:
Interview
Herr Hödicke, möchten Sie zu den Abbildungen, die im KUNSTFORUM erscheinen werden, etwas sagen?
H.: Schon, aber was und wie?
Herr Hödicke, meinen Sie, daß Ihre Arbeiten für sich selber reden?
H.: Das wäre mir recht.
Ich sage: ‘Herr Hödicke, ist es so, daß Ihre Bilder die malerische Präzision Ihrer mit Objekten und Environments gemachten Erfahrungen sind?’
Er sagt: ‘Nein. Überhaupt nicht. Mach eine Reportage wie ich male. Wie ein Fußballreporter.
I. Im Sommer ist er im…