Kenia
Richard Kimathi, Arlene Wandera, Peterson Kamwathi, Paul Onditi, Mwangi Hutter
Another Country
Komissar: Kiprop Lagat Kurator: Jimmy Ogonga Ort: Palazzo Clary, Dorsoduro 1397
Kunst ist käuflich und im Durchlauferhitzer Biennale lässt sich besonders gut Geld machen. Im Falle des kenianischen Pavillons haben korrupte Politiker, geldgierige Kuratoren und erfolgshungrige Künstler gemeinsame Sache gemacht und den nationalen Auftritt des Landes vor die Wand gefahren. Das Debut im Jahr 2013 war skandalös: Gezeigt wurden Werke von acht Chinesen, zwei Italienern und nur zwei Kenianern – ausgewählt von italienischen Kuratoren. 2015 wollte man das Ganze wiederholen, diesmal mit sechs Chinesen, einem Italiener und einem Kenianer. Nach massiven Protesten einer organisierten Gruppe kenianischer Künstler wurde die Teilnahme jedoch abgesagt.
Offenbar hat die Regierung in Kenia aus diesem Desaster gelernt. Noch im selben Jahr sprach sich der Kulturminister öffentlich für den Biennale-Auftritt aus und ernannte Jimmy Ogonga zum Kurator. Als die Biennale Venedig im Frühjahr 2017 ihre „Partecipazioni nazionali“ veröffentlichte, war Kenia gelistet – allerdings ohne Adresse. Wenig später war der kenianische Pavillon jedoch von der Liste verschwunden.
Warum? Weil es kein Geld gab. Ob die Regierung einen Stopp über die Finanzmittel verhängt hatte oder ob die Gelder sogar geflossen, aber dann irgendwo versickert sind, ist nicht bekannt. Fakt ist: Einen Monat vor Eröffnung der Biennale war die Finanzierung des kenianischen Pavillons nicht gesichert. Und wo kein Geld ist in Venedig, da ist auch kein Pavillon. Das war bislang zumindest immer so.
Jimmy Ogonga, seine Künstler und ein Team von Unterstützern haben es jedoch geschafft, diese Allianz von Kunst…